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Nationaler IT-Gipfel in Hamburg

Der deutsche IT-Gipfel heute in Hamburg ist für die Politik und die Wirtschaft und für die Wissenschaft.

IT Gipfel

Das sind drei wichtige Gruppen. Bei ICANN kommt außerdem noch die Zivilgesellschaft dazu. Die ist in Deutschland ausgesperrt. Gut, in drei Wochen wird in Berlin gross 25 Jahre Fall der Mauer gefeiert. Der Mauerfall kam vor allem, weil es in der DDR eine Zivilgesellschaft gab, die sich eingemischt hat.

Das war damals in der DDR gut, werden alle Politiker sagen. Aber jetzt, im vereinigten Deutschland, ist die Zivilgesellschaft nur lästig. Weil sie sich ja einmischen könnte.

Heuchel, heuchel.

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DM Politik VWL

Deutschland steckt nicht in der Krise

Deutschland steckt nicht in der Krise. Aber viele andere europäische Länder. Und davon ist natürlich auch die deutsche Wirtschaft betroffen. Das zeigt: Wer sich nicht um Europa kümmert, vernichtet Arbeitsplätze auch in Deutschland.

Sigmar Gabriel in BILD, 20.10.2014

Sigmar Gabriel

Lieber Sigmar Gabriel,

„Wer sich nicht um Europa kümmert, vernichtet Arbeitsplätze auch in Deutschland.“

Das ist richtig. Und ganz Europa, vor allem die großen Länder Frankreich und Italien, wollen, daß Deutschland mehr Geld ausgibt, um als Konjunkturlokomotive Europa aus der Krise zu ziehen.

Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Möglichkeiten:

1. Deutschland kümmert sich um Europa, indem wir das machen, was alle anderen Europäer für richtig halten: die Wirtschaft ankurbeln durch mehr deutsche Staatsschulden.

2. Deutschland kümmert sich um Europa, indem wir selbst machen, was wir für richtig halten: die schwarze Null, und die anderen Europäer das machen lassen, was sie für richtig halten: mehr Staatsschulden. Das geht aber nur ohne Maastricht-Kriterien, also ohne diese schwachsinnige Erfindung von Helmut Kohl. Der € muß weg.

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English Ethik Internet Jura

Fear of Missing Out

Think about life without your smartphone, without Internet access, without texting or e-mail or the apps you use every day. I’m guessing most of you would feel rather lost and left behind. Kids call this FOMO, or “fear of missing out.”

With Going Dark, those of us in law enforcement and public safety have a major fear of missing out—missing out on predators who exploit the most vulnerable among us…missing out on violent criminals who target our communities.

James B. Comey
Director, Federal Bureau of Investigation, Washington, D.C.
October 16, 2014

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Energie Politik

Das teure Schlamassel der deutschen Energiepolitik

Merkels Entscheidung, aus der Atomkraft auszusteigen, war ein großer Fehler.

Angela Merkel wurde lange als diejenige europäische Politikerin bewundert, die das beste Gespür für richtige Entscheidungen hatte, eine, die dazu beigetragen hat, daß Deutschland zu Europas Wirtschaftslokomotive wurde. Aber nicht alle Entscheidungen der deutschen Kanzlerin waren makellos. Jetzt, wo die Wirtschaft ihres Landes Anzeichen der Krise aufweist, sollten wir unser Augenmerk auf etwas richten, das wahrscheinlich die schlechteste Entscheidung ihrer achtjährigen Kanzlerschaft war: die Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke, die daher bald nichts mehr zur deutschen Energieerzeugung beitragen können.

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Seit Jahrzehnten sind die Deutschen weltweit das Volk, das am umweltbewußtesten lebt. Das deutlichste Zeichen dafür ist das Festhalten mehrerer aufeinanderfolgender Regierungen an etwas, das als „Energiewende“ bezeichnet wird. Die Idee dahinter ist, daß die deutsche Wirtschaft vor allem von erneuerbaren Energiequellen wie Wind oder Solarkraft abhängig sein soll. Heute tragen die Erneuerbaren zu 23 Prozent zur Stromgewinnung bei, eine Zahl, die bis zum Jahr 2035 auf 65 Prozent steigen soll.

Diese Prioritätensetzung belastet die Haushalte und die Unternehmen. Die Kosten der Subventionen, die den Produzenten grüner Energie von der Regierung gewährt werden, werden an die Verbraucher weitergegeben. Die Stromrechnung eines durchschnittlichen deutschen Haushalts ist 48 Prozent höher als der europäische Durchschnitt. Dem deutschen Mittelstand geht es noch schlechter. Ihre Kosten sind das Doppelte im Vergleich zu ihren US-amerikanischen Konkurrenten, von denen viele von billigem Öl profitieren. Jetzt, wo die Wirtschaftsleistung zurückgeht, kann sich das Deutschland schlicht nicht leisten.

Das Einmotten der deutschen Atomkraftwerke wird diese schwierige Situation weiter verschärfen. Frau Merkel entschied sich dazu als Folge des Unfalls in Fukushima im Jahr 2011. Sie gab den Sorgen der Wähler nach und handelnde nicht wohlüberlegt wie sonst, sondern hastig. Das führte zu zwei großen Belastungen für Deutschlands Energiepolitik.

Erstens bedeutet das Abschalten dieser Reaktoren, daß Deutschland mehr Kohle verbrennt, um seinen Energiebedarf zu decken. Da der durch Sonne und Wind erzeugte Strom unzuverlässig ist, war es immer schon klar, daß sich Deutschland auf fossile Brennstoffe als Sicherheit verlassen würde müssen. Indem jetzt die Atomkraft, die zu fast einem Viertel der Stromversorgung beiträgt, abgeschafft wird, folgt ein starker Anstieg des Kohleverbrauchs. Neun neue Kohlekraftwerke werden in Deutschland zwischen 2010 und 2015 eröffnet. Im vergangenen Jahr war der Kohleverbrauch zur Stromgewinnung in Deutschland der höchste seit 1990.

Zweitens führt Deutschlands Anti-Atomkraftpolitik dazu, daß das Land noch abhängiger von russischem Gas wird. Zunehmende Spannungen mit Rußland wegen der Ukraine sorgen dafür, daß diese Lage immer ungemütlicher wird. Wenn Deutschland und seine Verbündeten Wladimir Putins Bestrebungen etwas entgegensetzen wollen, müssen sie dafür sorgen, daß sie nicht mehr so abhängig von russischem Gas sind. Indem die Atomkraft immer weniger Gewicht erhält, macht es Frau Merkel schwieriger, dieses Ziel zu erreichen.

Es ist nicht anzunehmen, daß Deutschland seine Politik diesbezüglich in nächster Zukunft ändert. Obwohl die Grünen nicht Teil der Bundesregierung sind, gibt es im ganzen Land nach wie vor eine große Zustimmung zum Umweltschutz. Die Erinnung an den Unfall in Tschernobyl 1986 spukt immer noch in den Köpfen vieler älterer deutscher Wähler herum. Aber Deutschland muß bei dieser Diskussion eine ehrlichere Rolle einnehmen.

Die Paradoxien der deutschen Energiepolitik können nicht übersehen werden. Dieses Land hat sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, baut aber gleichzeitig mehr Kohlekraftwerke. Es gibt in Deutschland nicht gerade viel Sonnenschein, dennoch hat sich das Land der Solarkraft als Zukunftstechnologie verschrieben. Es schließt seine gut geführten Atomkraftwerke und verläßt sich auf Atomstromimporte aus dem benachbarten Frankreich.

Frau Merkel ist vielleicht immer noch die mächtigste europäische Politikerin. Im Bereich der Energiepolitik hat sie ihr Land jedoch in ein mächtiges Schlamassel geführt. Sie muß ihren Ansatz überdenken.

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Transport & Verkehr VWL

KVB braucht eine Milliarde Euro

Wenn ich den Artikel im KStA von heute (1. Oktober) lese, geht mir das Messer in der Tasche auf. KVB-Chef Jürgen Fenske fordert also eine Milliarde € an öffentlichen Geldern. Und das sagt jemand, der seinen eigenen Laden so schlecht im Griff hat. Seit Jahren ärgere ich mich über jede Straßenbahn der KVB, die ohne Werbung, also „nackt“, durch Köln fährt. Hier werden jährlich Millionen € liegengelassen, weil sich die KVB zu schade ist, Werbekunden zu suchen und damit ihre eigenen Einnahmen zu steigern. Es ist ja auch viel einfacher, den Rat der Stadt aufzufordern, Subventionen von Bund und Land zu fordern, statt sich hinzusetzen und seine Hausaufgaben zu machen.

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Ich bin ab und zu auf die KVB angewiesen, weil ich kein eigenes Auto habe und nicht jede Fahrt in Köln mit dem Fahrrad erledigen kann. Nach dem heutigen Bericht im „Kölner Stadtanzeiger“ werde ich mir aber jeden Kauf eines Einzelfahrscheins dreimal überlegen. Dem frechen Herrn Fenske will ich nicht unnötig Geld in den Rachen werfen.

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Bildung Ethik Politik

Weltklimakonferenz in New York

Ich finde es psychologisch interessant, wie verschiedene Menschen mit dem Thema „Klimawandel“ umgehen. Angela Merkel ignoriert das Thema, weil sie meint, damit keine Wählerstimmen gewinnen zu können. Das ist an und für sich schon erschreckend, weil die Bundeskanzlerin normalerweise gute Berater hat, und wenn sie also nicht nach New York gefahren ist in dieser Woche, scheint das ein Indiz dafür zu sein, daß das Thema „Klima“ derzeit in Deutschland kein großer Stimmenfänger ist.

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Aber lassen wir die Kanzlerin mal weg und betrachten den normalen Menschen. Manche von ihnen weigern sich, zu akzeptieren, daß es einen Klimawandel gibt, oder wenn, dann macht ihnen das nichts aus. Wer sind diese Menschen?

1. Wer den Klimawandel leugnet, kann sich davon überfordert fühlen. Er beschäftigt sich lieber mit dem Alltag, da kennt er sich aus. Das ist der Typ „einfacher Mensch„.

2. Dann gibt es Menschen, denen macht der Klimawandel unheimliche Angst. Sie verdrängen diese Angst, weil sie damit psychologisch nicht fertig zu werden glauben. Das ist der Typ „Psychopath„.

3. Dann gibt es Menschen, die wollen einfach keine Veränderung. Sie könnten den Klimawandel akzpetieren, aber dann würden sie was dagegen tun wollen, und das behagt ihnen nicht. Das ist der Typ „Gewohnheitstier„.

4. Manche Menschen frieren immer und freuen sich, wenn das Klima in Deutschland wärmer wird. Die Flutregen und andere Wetterschwankungen nehmen sie als Kollateralschäden hin. Das ist der Typ „frierender Optimist„.

5. Dann gibt es den Typ „Verschwörungstheoretiker„. Für die ist das alles eine große Lüge, und die Wissenschaftler, die was zum Klimawandel erforschen, sind sowieso vom Weltjudentum oder wem auch immer gekauft.

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Ethik Geschichte

Koscher essen in Deutschland

Am Montag morgen schläft halb Deutschland noch. Ich bekomme so gut wie nie Anrufe oder E-Mails. Also habe ich mir diese Woche am Montag morgen ein paar Stunden Urlaub genehmigt und die Synagoge in der Kölner Roonstraße besucht.

Wir erhielten eine Einführung in jüdisches Leben in Köln und allgemein. Auch wenn es nicht mein erster Besuch in dieser Synagoge war, eröffnet doch jeder Tag neue Eindrücke. Heute haben mich besonders die Erklärungen zum „koscheren Essen“ interessiert.

Juden essen kein Schweinefleisch; generell ist nur Fleisch von Wiederkäuern mit gespaltenen Hufen erlaubt. Das alles, und viele weitere Details, ist streng geregelt im 3. Buch Mose, 11. Kapitel, der jüdischen Thora. Doch das Fleisch, das orthodoxe Juden zu sich nehmen, muß koscher sein.

Koscheres Schlachten ist in Deutschland verboten. Es gibt zwar Ausnahmeregeln für religiöse Gruppen, aber die machen die Sache für die Gemeinde in Köln sehr kompliziert, zumal es wohl auch keinen koscheren Schlachter in Köln gibt. Daher erhält die jüdische Gemeinde in Köln ihr Fleisch aus Belgien oder Frankreich. Da Köln nicht weit von der Grenze entfernt ist, scheint das kein großes Problem zu sein. Die jüdische Gemeinde in Berlin, die die größte in Deutschland ist, erhält koscheres Fleisch wohl meist aus der Tschechischen Republik.

Wieso ist es verboten, in Deutschland koscher zu schlachten? Das liegt meiner Empfindung nach daran, daß ein entsprechendes Gesetz aus der Nazizeit bis heute gültig ist. Deutschlands Juden im Jahr 2014 werden immer noch Steine in den Weg gelegt, im Unterschied zu den Juden in unseren Nachbarländern. Grund ist die deutsche NS-Vergangenheit, die bis heute nachwirkt. Das kann ja wohl nicht wahr sein.

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Allgemein Geschichte

Sezession

Spaltet Euch doch ab, Ihr Bayern! Macht es wie die Schotten und setzt einen Tag für ein Referendum fest. Dann könnt Ihr das ganze Jahr Oktoberfest feiern.

okt

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Abenteuer Ethik Transport & Verkehr

Schwimmkurse für Afrika

Am 18.09.2014 11:30, schrieb EKD-Newsletter:
> Tragödie im Mittelmeer ist eine „Schande für Europa“
> EKD-Kammervorsitzender fordert europäische Seenotrettung Mittelmeer

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich stimme mit der EKD überein, daß das eine Tragödie ist.

Als Lösung schlage ich jedoch vor, daß die deutsche Regierung, oder auch die EKD, Schwimmkurse in Afrika fördert. Dann ertrinken nämlich nicht so viele Flüchtlinge. Schwimmunterricht ist in Afrika überhaupt nicht üblich, und es ist logisch, daß Nichtschwimmer ertrinken.

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Google Internet Jura Webseiten

Die Google Story wird fortgesetzt

Es ist so peinlich. Wer dachte, Angela Merkels Ausspruch „Das Internet ist für uns alle Neuland“ wäre ein Ausrutscher gewesen, sieht sich getäuscht.

Es ist wirklich so. Im Deutschland des Jahres 2014 ist es „schick“, damit zu prahlen, wie wenig Ahnung man vom Internet hat. Je weniger Ahnung, desto besser.

Und das Ausland liest mit und wundert sich.

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