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Abenteuer Ethik Internet

Auf dem IGF in Berlin

Auf dem IGF in Berlin

Was ist dabei für mich rausgekommen? Nun, man kann vier oder fünf Tage nicht so knapp zusammenfassen. Aber ich habe was gelernt, wie immer.

• Hintergründe zum .org (PIR) Verkauf von der Internet Society an diesen südafrikanischen Venture-Capital Fund. Habe dazu u.a. mit einem Mitglied des Board of Trustees von ISOC gesprochen

• Habe eine neue TLD kennengelernt, nämlich whoswho.

• Habe an einem EuroDIG Preisauschreiben mitgemacht; vielleicht gewinne ich eine Reise nach Italien im Juni

• Wurde interviewt. Meine Ansichten zur Zukunft des Internet werden jetzt wissenschaftlich ausgewertet und findet man ab nächster Woche als Video auf https://www.elon.edu/u/imagining/

• Heute waren noch zwei hochspannende Vorträge zum Splinternet und zur Ethik bei Künstlicher Intelligenz.

Und dann gab es noch viele Sideevents in Berlin; ich habe mehrere gute, alte Freunde getroffen und natürlich meine Tante, bei der ich gewohnt habe.

Aber eigentlich genieße ich einfach die internationale Atmosphäre. Wie es ein Kollege gestern hier formulierte: man ist mal für ein paar Tage Weltbürger.

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Abenteuer Ethik Transport & Verkehr

Rettet den E-Roller

Überall stapeln sich diese Dinger. Gemeingefährlich. Bringt sowieso nix für die Umwelt. Nutzen doch nur Touristen. Das gehört verboten. So in etwa ist der Tenor, wenn es um Veränderungen im Verkehr in Deutschland geht – aktuell beim E-Roller. Da ist man doch froh, daß eine Stadt wie Mailand den Stecker zieht und das Gefährt verbannt. Endlich gebietet mal einer Einhalt!

E-Scooter
Foto: Eberhard Blocher

Im Ärger um die E-Roller drücken sich mehrere deutsche Ur-Ängste aus: vor Veränderung im Allgemeinen und vor Veränderung auf der Straße im Besonderen.

Dabei ist es nicht nur sinnlos, sondern töricht, so zu denken. Denn Mobilität wird sich insgesamt elektrifizieren und zunehmend auch verkleinern, zumindest in den großen Städten. Denn es wird immer voller, immer enger. Das Auto muß sich also den knappen Raum teilen – nicht nur mit den nervigen Radfahren und den merkwürdigen E-Scootern. Es verliert nicht nur seinen Wert als Statussymbol, es hat auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Es reiht sich ein in eine Vielzahl von Fortbewegungsmitteln.

Natürlich ist es richtig, über Veränderungen beim E-Scooter nachzudenken: Helmpflicht und Blinker könnten die Sicherheit erhöhen, so wie beim Auto der Sicherheitsgurt oder beim Fahrrad Licht und Helm. Verschwinden sollte der E-Scooter dann, wenn ihn keiner nutzt, weil er unpraktisch oder nicht alltagstauglich ist. Aber nur dann. Ein Exodus aus ideologischen Gründen oder Angst vor dem Neuen wäre ein fatales Signal. Es wäre der Sieg des teutonischen Automobilitäts-Konservatismus über den Mobilitätsfortschritt.

1.200.000 Autos sind in Berlin zugelassen, dagegen wirken die knapp 5.000 E-Roller wie eine Nichtigkeit. Auf jeden Fall sind sie kein Grund zur verkehrspolitischen Panik. Man wird sich an sie gewöhnen müssen. Der E-Scooter ist ja nicht das erste elektrische Leichtgewicht auf Straße und Radweg. E-Bikes waren die ersten und sind inzwischen sehr beliebt, obwohl es auch da erst mal Bedenken gab. Und der E-Scooter wird auch nicht das letzte Leichtgewicht sein. Lastenräder, Skateboards und andere Fortbewegungsmittel werden kommen.

Jeder, und das bedeutet Freiheit auch, darf sich für das Gefährt seiner Wahl entscheiden und sich bewegen, wie es am besten paßt, oder wie es in bestimmten Lebenslagen paßt. Aber die Grenzen der individuellen Freiheit im Verkehr müssen neu ausgelotet und in ein neues Gleichgewicht gebracht werden.

Wer neue Freiheit gewinnen will, muß alte abgeben. Heißt: das Auto muß Platz machen, der Radfahrer Rücksicht nehmen, der Fußgänger sich neu einordnen, der E-Roller-Fahrer mehr auf seine Umgebung achten. So schwer ist das eigentlich nicht. Gefordert ist jeder einzelne.

Die Politik muß die Möglichkeiten für diese neuen Freiheiten schaffen. Abgesicherte, klar erkennbare Wege, auf denen alle Platz haben: Fahrräder, Lastenräder und E-Scooter. Aber es darf keinen neuen Verteilungskampf à la Radfahrer gegen Autofahrer geben. Das kann gelingen, wenn Städte wie Berlin mit großem Nachdruck voran gehen, die Ideen schnell umsetzen – und die Angst vor Auto- wie Fahrradlobby ablegen. Doch genau da liegt das größte Problem. Den Ankündigungen folgen zu wenig Taten. Bis die ersten echten Rad-Highways fertig sind, sind sie schon wieder zu klein, überholt und aus der Zeit gefallen.

von Christian Tretbar, Tagesspiegel, 19.8.2019

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Abenteuer Humor Transport & Verkehr

Flixtrain

Es war eine sehr schöne Fahrt heute von Berlin nach Köln. Flixtrain (eine Marke von Flixbus) fahren ist wie 3. Klasse fahren. Alles ist kaputt, der Zug muß dauernd anhalten, um ICEs überholen zu lassen, aber dadurch wird es interessant. Da fahren Leute mit, die man nie im ICE sehen würde. Weil sie sich die teuren Tickets nicht leisten können. Flixtrain ist daher ein wirklich soziales Unternehmen, das auch Leuten mit wenig Geld eine bequeme und umweltfreundliche Fernreise ermöglicht.

Flixtrain

Der Zug besteht aus alten Interregio-Wagen. Man kann das Fenster aufmachen und man hat ein Abteil. Ich liebe diese Wagen. Es war absolute Spitzenklasse, die Fahrt. Die Toiletten waren fast alle defekt, es gab keine funktionierenden Steckdosen im Abteil, und auch kein WLAN und kein Bordrestaurant. Aber das ist alles nicht so wichtig.

Flixtrain

Im Unterschied zur Deutschen Bahn AG war der Flixtrain auf die Minute pünktlich, obwohl er zwischendurch auch mal lange ungeplant rumstand. Aber diese Verspätungen hat er alle wieder aufgeholt. Fahrplanmäßig dauert die Fahrt von Berlin Hbf nach Köln Hbf etwa 6 Stunden, momentan durch die Baustellen in NRW etwas länger. Das ist zwar 1 1/2 Stunden mehr als im ICE, aber das finde ich nur unwesentlich länger und das stört mich nicht.

Am 1. September fahre ich mit demselben Zug wieder nach Berlin. Ich freue mich schon auf die Fahrt.

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Abenteuer Religion

Aufbruch

Aufbrechen.
Irgendwohin.

Die Koffer packen.
Altes zurücklassen.

Ungewiss die Zukunft.
Gewiss nur: Gottes Ruf: Brich auf!

Geh aus deines Vaters Haus in ein Land, das ich dir
zeigen will.

Gott sagt das zu Abram.
Und Abram steht auf und geht.
Er zieht weg.
Weg aus der alten Heimat.
Weg von seiner Familie und Verwandtschaft.
Weg aus Gewohntem.
Da ist er 75 Jahre jung.

Glauben heißt offenbar (immer mal wieder): Aufbrechen.
Abram bricht auf
Die Jünger Jesu brechen auf.
Folgt mir nach – so ruft Jesus sie in die Nachfolge.
Sie lassen alles stehn und liegen und folgen ihm.
Ziel: unbekannt.
Zukunft: ungewiss.
Gewiss nur: Gottes Ruf.

Es ist gut, sich vor Aufbrüchen darauf
zu besinnen: Liegt da der Segen
Gottes drauf? Soll ich wirklich?
Ist das der Weg, den ich gehen soll?

Die für mich beeindruckendste Aufbruchfigur
der Bibel ist Petrus. Jesus
ruft ihn zu sich aufs Wasser.

Wie? Über das Wasser gehen? Wo
sind die Steine?
Wo die Sicherungen?
Wie soll ich mich vor dem Ertrinken
schützen?

Dann doch lieber bleiben?
Nichts wagen?
Ängstlich den Wogen und dem
Sturm des Lebens ausgesetzt sein?

„If you want to walk on the water,
you’ve got to get out of the boat“

Willst Du übers Wasser gehen,
musst Du raus aus dem Boot.

Petrus wäre wohl nie zu Jesus gekommen,
hätte er nicht dieses Vertrauen
gehabt, dass der, der ihn ruft,
auch über die Wellen tragen würde.

Gewiss, es war riskant. Lebensgefährlich
sogar. Aufbrüche tragen
immer die Gefahr des Scheiterns.

Erst im Blick auf Christus, der ihm
von der anderen Seeseite entgegenkommt,
gewinnt Petrus das
Vertrauen, das man braucht, um
aufzubrechen.

Aber dann steigt er über die Bordwand,
und tastet sich hinaus in die
Untiefen. Und siehe: Das Wasser –
oder ist es mehr noch sein Glaube?
– trägt!!

Aufbrechen.
Irgendwohin.

Die Koffer packen.
Altes zurücklassen.

Ungewiss die Zukunft.
Gewiss nur: Gottes Ruf: Brich auf!

Pfarrer Marc Blessing
Evangelisch-Lutherische Kirche in Genf
März 2014
https://www.luther-genf.ch/

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Abenteuer Ethik Facebook Internet Politik

Der Facebook Datenskandal

Mich nervt es zusehens, wie seit Tagen alle nur von dem angeblichen Datenskandal bei Facebook reden. So ein Quatsch!

Facebook ist für den Nutzer kostenlos, und im Gegenzug geben wir Facebook ganz viele Daten, die der Dienst monetarisiert, indem diese Daten ausgewertet und das Ergebnis an Firmen verkauft wird. Das weiß jedes Kind, und nichts anderes haben Facebook und Cambridge Analytica gemacht.

Es gibt keinen Skandal.

Der Facebook Datenskandal

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Abenteuer Jura

Die deutsche Telekom

… ist nicht nur dumm, sondern auch frech. Vor einigen Wochen haben die meinen ISDN-Anschluß gekündigt. Jetzt rufen sie schon zum wiederholten Mal an, weil sie mich angeblich nicht als Kunde verlieren wollen, und bitten mich, einen neuen Telefonvertrag abzuschließen.

Ich denke doch gar nicht dran. Die hätten ja nicht kündigen müssen, wenn sie mich als Kunden hätten behalten wollen. Ich bin dann mal weg.

Die deutsche Telekom

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Abenteuer Transport & Verkehr Webseiten

Hotelbuchung über HRS – nein danke!

Vor ein paar Wochen habe ich eine Reise nach London gebucht. Auf bahn.de gab es die Bahnfahrkarte, und so bin ich mit meinem Sohn am 19. August schnell und (fast) problemlos nach London gefahren. Auf bahn.de gibt es neuerdings allerdings auch einen Link zur Hotelbuchung, und dazu wird man an HRS weitergeleitet. Ich hatte also auch gleich das Hotel dort gebucht, die Reservierung hat geklappt, man erhielt sogar eine HRS-Vorgangsnummer zur Bestätigung.

In London angekommen, begaben wir uns also zu unserem Hotel. Allein – dort wußte man nichts von der Reservierung. Es war von HRS nichts angekommen. Ganz tolles Erlebnis.

Zurück in Deutschland wandte ich mich eben an die Deutsche Bahn, doch die wiesen alle Verantwortung von sich. Die Buchungsbestätigung kam zwar mit dem DB-Logo, aber zuständig wäre alleine HRS. Ok, also nochmal angerufen, bei HRS in Köln. Die Kundendienstmitarbeiterin, von Anfang an pampig und schlecht gelaunt, nahm mißmutig alle Daten auf. Ja, meine Buchung sei im System vorhanden. Warum sie wohl nicht an das Hotel weitergeleitet wurde? Das war ihr so was von egal. Sie spielte mal eben Musik auf, und nach weiteren 5 Minuten warf sie mich einfach aus der Warteschleife. Und es erfolgte kein Rückruf, obwohl ich meine Telefonnummer bei der Reservierung angegeben hatte und HRS mich also problemlos hätte zurückrufen können – wenn sie gewollt hätten.

Fazit: HRS sind die Kunden völlig egal. Wenn die Buchung klappt, gut. Dann streichen die ihre Provision ein. Wenn nicht, ist der Kunde auf sich gestellt. Und wenn er sich beschwert, wird die Leitung einfach gekappt.

Vor einer Buchung bei HRS kann ich nach dieser Erfahrung nur warnen!

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Abenteuer Airbnb VWL Webseiten

Das kurze Leben von Washle

Vor gerade mal einer Woche war dieser Werbeflyer in meinem Briefkasten. Der Service ist cool, gerade, wenn ich mal verreist bin, und Stefan keine Lust hat, die viele Bettwäsche meiner Airbnb-Gäste zu waschen, könnte er diesen Service nutzen, habe ich mir so gedacht.

Washle

Falsch gedacht. Auf der Seite erscheint nur ein seltsamer Login, keine Infos über diesen Wäschereiservice. Ein kurzer Anruf beim Inhaber der Domain brachte die Gewissheit – das Projekt wurde eingestellt, noch bevor es richtig gestartet ist.

Aber Flyer wurden jedenfalls schon mal verteilt. Wieso?

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Abenteuer Airbnb Transport & Verkehr

Flixbus nach Köln

Seit etwa zwei Jahren fährt Flixbus, der Quasi-Monopolist unter den deutschen Fernbusanbietern, nicht mehr nach Köln. Doch, man kann noch Busfahrten nach Köln buchen. Doch diese enden manchmal am Flughafen (etwa 10 km östlich von Köln), meist aber in Leverkusen. Der Halt „Leverkusen“ wird von Flixbus allerdings als „Köln-Nord“ bezeichnet, was völlig verwirrend ist.

Viele Fernbusreisende sind Touristen, und diese kennen sich logischerweise in Köln nicht aus. Außerdem sind es sehr oft keine Gruppenreisende, sondern Einzelpersonen. Die suchen oft mit Google Maps, wenn sie in einer fremden Umgebung sind. Doch das ist gefährlich!

Eine meiner Gäste hatte eine Busreise ab „Köln-Nord“ gebucht, und ich habe sie also mit dem Zug nach Leverkusen-Mitte geschickt, wo der Flixbus abfährt. Nach einer halben Stunde dort angekommen, suchte sie mit Google Maps nach dem exakten Abfahrtsort des Flixbus – und wurde von Google Maps zurück zum Kölner Hauptbahnhof verwiesen.

Sie fuhr dann wieder zum Hauptbahnhof Köln, konnte dort aber keinen Flixbus finden, und meldete sich völlig verzweifelt bei mir, woraufhin ich sie zurück nach Leverkusen-Mitte schickte.

Leverkusen - Flixbus
Wie kommt man von Leverkusen-Mitte zur Abfahrt Köln Nord / Leverkusen von Flixbus? 2 1/2 Stunden Fußweg oder 23 Minuten mit dem Zug.

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Abenteuer Airbnb

Eishockey WM in Köln

Drei Wochen im Mai findet die Eishockey Weltmeisterschaft in Köln statt. Nachdem ich zunächst zweimal zwei russische Gäste in meiner Wohnung hatte, ist heute ein Finne eingezogen. Morgen spielt dann im ersten Viertel Finale in der Lanxess Arena Kanada gegen Finnland, und deswegen ist er heute aus Hamburg angereist.
Das ist mal wieder eine völlig neue Art von Gastgeben. Die meisten Gäste buchen nach wie vor über Airbnb, aber auch Homestay und Wimdu sind nach wie vor gute Vermittler für Gäste in meiner Wohnung.