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Abenteuer Ethik Internet

Auf dem IGF in Berlin

Auf dem IGF in Berlin

Was ist dabei für mich rausgekommen? Nun, man kann vier oder fünf Tage nicht so knapp zusammenfassen. Aber ich habe was gelernt, wie immer.

• Hintergründe zum .org (PIR) Verkauf von der Internet Society an diesen südafrikanischen Venture-Capital Fund. Habe dazu u.a. mit einem Mitglied des Board of Trustees von ISOC gesprochen

• Habe eine neue TLD kennengelernt, nämlich whoswho.

• Habe an einem EuroDIG Preisauschreiben mitgemacht; vielleicht gewinne ich eine Reise nach Italien im Juni

• Wurde interviewt. Meine Ansichten zur Zukunft des Internet werden jetzt wissenschaftlich ausgewertet und findet man ab nächster Woche als Video auf https://www.elon.edu/u/imagining/

• Heute waren noch zwei hochspannende Vorträge zum Splinternet und zur Ethik bei Künstlicher Intelligenz.

Und dann gab es noch viele Sideevents in Berlin; ich habe mehrere gute, alte Freunde getroffen und natürlich meine Tante, bei der ich gewohnt habe.

Aber eigentlich genieße ich einfach die internationale Atmosphäre. Wie es ein Kollege gestern hier formulierte: man ist mal für ein paar Tage Weltbürger.

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Internet Politik

Mobilfunk an jeder Milchkanne

Die Bundesregierung will also 1,1 Mrd € Steuern, also auch mein Geld, dafür verwenden, Mobilfunk in 5.000 unterversorgten Orten aufzubauen. Was soll der Quatsch? Wenn wir Mobilfunk an jeder Milchkanne für nötig halten, könnten wir auch die deutschen Mobilfunkanbieter verpflichten, diese Aufgabe durchzuführen. Par ordre du mufti.

Der Aufbau eines Mobilfunknetzes ist nun wirklich keine staatliche Aufgabe. Mobilfunk ist schön, wenn man ihn hat – ich nutze auch ein Handy. Überlebensnotwendig ist er aber nicht. Vor allem gibt es eine bessere Verwendung für das viele Geld. Man könnte damit auch Schultoiletten sanieren; das wäre sinnvoller.

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English Internet Jura Politik

Iran sanctions

I had a very disturbing experience, today. A lady from The Netherlands tried to send some money to me, on behalf of a dear friend from Iran, who has been part of the Chris de Burgh community for many years, being payment for hosting his website. She also mentioned the word „Iran“ in the bank transfer reference.
Sam's site

But then, the payment from The Netherlands to me was stopped by my bank, because of Iran sanctions imposed by who know whom. I think this is absolutely unacceptable. And I am ready to start a major argument with my bank, since this simply will not do.

If I am dissatisfied with someone in Iran, or anywhere else, for that matter, I may choose to stop doing business with them. My bank may decide to stop trading in Iran, on its own behalf.

However, I do not think that my bank has the right to decide on my behalf not to accept a payment from The Netherlands, simply because that payment is connected to the work of an artist in the country of Iran.

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Internet Jura

Steuererklärung 2018

Wie jedes Jahr im Frühsommer ist es auch jetzt mal wieder Zeit für die Steuererklärung. Ich gebe also tagelang alle Belege in den Rechner ein, korrigiere Flüchtigkeitsfehler, ermittle die Kosten und die Umsätze meines Unternehmens und folglich den Gewinn … und gebe alles in ElsterFormular ein.

Heute habe ich dann eine halbe Stunde mit einer netten Beamtin vom Finanzamt telefoniert, die mit mir Zeile für Zeile des Umsatzsteuerformulars durchgegangen ist. Den Fehler habe ich dann gefunden, als ich den Telefonhörer aufgelegt hatte – es war ein Zahlendreher. Statt „39“ hatte ich „93“ eingegeben.

Also wollte ich dann die Umsatzsteuererklärung elektronisch mit ELSTER übermitteln – aber stelle jetzt fest, daß ich die Zertifikatsdatei aus Versehen vor ein paar Wochen gelöscht hatte. Eine neue Datei läßt sich so einfach nicht erstellen – ich muß erst wieder auf einen Bestätigungsbrief des Finanzamtes warten. Der kommt dann vielleicht Ende der Woche an. Dann ist die Umsatzsteuererklärung hoffentlich endlich weg.

Es fehlt dann noch die Gewerbesteuererklärung, dann noch die private Einkommensteuererklärung und irgendwann auch noch die Erklärung der Kulturförderabgabe der Stadt Köln. Ich habe das Gefühl, das alles war früher, bevor es Computer gab und man das alles auf den Papierformularen des Finanzamtes ausfüllte, viel, viel einfacher.

Steuererklärung 2018

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Ethik Google Internet

Betrug bei Google

Meine Kreditkarte wurde gestern gesperrt, weil Google Geld abbuchen wollte und das wurde vom KI-Algorithmus von Barclaycard als „Betrug“ eingestuft.

Ich habe jetzt die Karte wieder freigegeben und am Telefon gesagt, daß das doch kein Betrug war und alles mit rechten Dingen zugeht. Wenn ich mir die Abrechnung ansehe, bin ich mir nicht mehr so sicher. Google sind vielleicht keine Betrüger im strafrechtlichen Sinne, aber dann doch irgendwie schon. Über 14.000 € an Google gezahlt, und wofür?
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English Internet Jura

Going to Barcelona for ICANN 63

The Annual General Meeting of ICANN took place in Barcelona, Spain, October 20th to 25th, 2018. 
I had been to quite a few ICANN meetings before, in Europe and in Africa, starting with the ICANN meeting in Luxemburg back in 2005, and many others. Perhaps the most memorable one of them all, so far, was the Paris meeting of 2008, when the new gTLD round was announced, and Dirk’s „permanent pregnancy“ started to evolve. 

So was it worth attending ICANN63? 

Well, if I compare this to other ICANN meetings I went to over the course of the past 13 years, Barcelona certainly wasn’t the most exciting one. On the contrary, there was a general sense of anti-climax in the air. So the new gTLDs are here, almost of them, up and running. Lots of auction proceeds went into ICANN’s pockets, and some of the discussions at ICANN63 focussed on how to handle this huge amount of money.
The IANA stewardship transition seems almost to be ancient history, not much talked about any longer, these days – although it should be.

Perhaps the most disappointing moment during the 6 day meeting was Göran Marby’s statement „We are a technical community and we are not lawmakers“. I had come to Barcelona expecting to see ICANN put up a fight against the EU’s GDPR, since that law is undermining the very basics of the Internet. But this discussion simply is not there. The ICANN community doesn’t seem to want to pick a fight with the European Commission. 

But this, as far as I can see, doesn’t reflect the world we are in. By withdrawing from this discussion, ICANN is showing cowardice. Accordingly, the public forums on Monday and on Thursday were pretty boring events, with the second one even running out of questions to discuss long before the time alotted to it was over.

Yes, the ICANN machine is churning on. But is is certainly not the firy steam engine that it once appeared to be. Instead, it is slowly starting to become a dinosaur whose heyday may be over.

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Internet Webseiten

Die eigenen Grenzen erkennen

Was soll ich machen?

Chrome zeigt eine Warnung „nicht sicher“ an, wenn jemand mit dem Browser meine Webseite aufruft. Soll ich Google bombardieren? Das macht keinen Sinn. Ich muss einfach damit leben. Ich hoste meine Seite weiter ohne SSL-Zertifikat und lasse Google seine bescheuerte Meinung.

Die eigenen Grenzen erkennen

Trump behauptet, Firmen, die mit dem Iran Geschäfte machen, dürfen nicht mehr mit den USA Geschäfte machen. Was soll ich dagegen machen? Geht auch nicht. Ich mache weiter meine Geschäfte mit dem Iran und lasse Trump seine bescheuerte Meinung.

Die eigenen Grenzen erkennen

Man muss wissen, was man machen kann, und wo die Grenzen sind. In diesem Fall kann ich einfach nichts gegen Google, und gegen Trump, machen.

Wenn man seine Grenzen kennt, und akzeptiert, hat man ein glücklicheres Leben.

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Internet Politik

Spahn will Gesundheitskarte abschaffen

Am gestrigen Dienstag steht im Kölner Stadtanzeiger im Wirtschaftsteil ein Artikel „Teures Vorzeigeprojekt scheitert. Spahn will Gesundheitskarte abschaffen“.

Spahn will Gesundheitskarte abschaffen

Ich habe noch selten einen Artikel gelesen, der so weit von der Realität entfernt ist. Als freiwillig bei der Techniker Krankenkasse (TK) Versicherter nehme ich seit vorgestern, Montag, 14. Mai 2018 am Betatest des Projekts „elektronische Gesundheitsakte“ teil. Die TK ermöglicht es mir, ohne Zusatzkosten sämtliche Arztbehandlungen, verschriebenen Medikamente etc. in der App auf meinem iPhone einzusehen. All diese Daten wurden – mit meiner Zustimmung – von der TK an die IBM übertragen, wo sie verschlüsselt aufbewahrt und jederzeit zum Abruf durch mich bereitstehen.

Die Grundlage für diesen Service ist natürlich eben diese Gesundheitskarte, die seit vielen Jahren bei jedem Arztbesuch eingelesen wird. Das System der „elektronischen Gesundheitsakte“ muß noch weiter optimiert werden; bisher kann ich außer dem Datum und dem Namen des besuchten Arztes bzw. des verschriebenen Medikaments noch nicht viel abrufen. Aber das ist ein erster, innovativer Schritt, der ohne die erfolgreich eingeführte Gesundheitskarte nie möglich geworden wäre. Sie ist daher eben nicht gescheitert, sondern ein voller Erfolg.

Die TK hat sich dazu entschlossen, dieses Pilotprojekt in Eigenregie einzuführen, da die Gesundheitsminister der letzten Jahre offensichtlich nicht in die Puschen kamen. Ich bin begeistert, welche innovativen IT-Projekte in Deutschland, die meiner Gesundheit dienen – trotz der Blockadehaltung der Minister Gröhe und Spahn – offensichtlich dennoch möglich sind.

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Facebook Internet Webseiten

Passende Werbung bei Facebook

Das passiert, wenn man bei eBay und bei Facebook unterwegs ist. Man erhält Werbung, die angeblich zu seinen Interessen paßt.

Passende Werbung bei Facebook

Die Künstliche Intelligenz im Jahr 2018 muß noch einen weiten Weg gehen – so wird das nichts.

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Ethik Facebook Internet

Wir sind nur Gast auf Facebook

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat in seinem Blog einen sehr nachdenklichen Beitrag über das Verhältnis der Kirche zu Facebook geschrieben. Letztlich kritisiert er Facebook massiv, bezeichnet den Datenverkauf an Cambridge Analytica als „unerhört“ und als „Skandal“, rechtfertigt es aber, daß die Kirche weiterhin bei Facebook ist, weil sie dort sein will, wo die Menschen sind.

Manfred Rekowski

Ich selbst sehe das allerdings viel offensiver und im Ergebnis doch anders als Manfred Rekowski, wie ich auch in meinem ursprünglichen Beitrag schrieb. Dem Präses stimme ich völlig zu, daß Facebook keine ethischen Maßstäbe setzt, die mir gefallen müssen. Und natürlich sind wir nur Gast auf Facebook – übrigens eine sehr intelligente Formulierung.

Gleichzeitig bezweifle ich, ob es zielführend ist, jetzt für Dienste wie Facebook bezahlen zu wollen, und stattdessen die „Hoheit über seine Daten“ behalten zu wollen. Jeden Sonntag erlebe ich, wie der Pfarrer auf der Kanzel seine Predigt über abstrakte biblische Texte mit Daten aus seinem Leben würzt.

Das gehört für mich als Christ einfach dazu, daß ich eben nicht die Hoheit über meine Daten habe, sondern daß ich andere daran teilhaben lasse. Und dieser „andere“ kann mein kranker Nachbar, aber eben auch Mark Zuckerberg sein.