Wir befinden uns irgendwo in Europa. In einem Gewerbegebiet. Ein Verbraucher kommt, auf der Suche nach einem neuen Auto.
Es gibt ziemlich viele Autohäuser in diesem Gewerbegebiet. Mercedes Benz, BMW, Volkswagen, Audi, Fiat, Renault. Und Volvo.
Auffallend ist, dass das meist deutsche Automarken sind. Aber es ist ja bekannt: Deutsche bauen die besten Autos. Ausserdem hat der Verbraucher ja die Wahl, ist also nicht schlimm.
Die absolute Premiummarke ist natürlich Mercedes. Also betritt der Verbraucher das Mercedes-Autohaus. Dort gibt es nicht nur eine riesige Auswahl an schnittigen Mercedes-Modellen, sondern auch Autos der Schwestermarke Smart. Beide natürlich ansprechend präsentiert. Ausserdem Angebote der Mercedes-Benz Bank, als Ergänzung. Falls der Verbraucher eine Finanzierung wünscht. Und die Mercedes-Benz Bank hat als Werbepartner den VfB Stuttgart, daher gibt es eine kleine Ecke mit VfB-Fanartikeln, Schals, Trikots, Mützen.
Der EU-Kommission stinkt das. Sie möchte, dass in dem Autohaus gleich am Eingang auch Audis, Bentleys und Seats gezeigt werden. Und natürlich nicht nur Artikel des VfB Stuttgart, sondern gleichwertig daneben Fanartikel der Konkurrenz vom FC Bayern München und den Stuttgarter Kickers.
Realistisch?

Wir befinden uns irgendwo in Europa. In einem Webbrowser im Internet. Ein Verbraucher öffnet den Browser, auf der Suche nach einer Information.
Es gibt ziemlich viele Suchmaschinen im Internet. Google, Yahoo!, Bing, AltaVista, Ask. Und Wolfram Alpha.
Auffallend ist, dass das meist amerikanische Suchmaschinen sind. Aber es ist ja bekannt: Amerikaner bauen die besten Internetdienste. Ausserdem hat der Verbraucher ja die Wahl, ist also nicht schlimm.
Die absolute Premiummarke ist natürlich Google. Also sucht der Verbraucher bei Google. Dort gibt es nicht nur eine riesige Auswahl an erstklassigen Suchresultaten, sondern passend dazu auch Werbung von Google AdWords. Beide natürlich ansprechend präsentiert und für den Laien kaum unterscheidbar. Ausserdem Angebote von Google Shopping, und Google Maps als Ergänzung. Falls der Verbraucher etwas kaufen möchte. Und Google bietet ausserdem noch Preisvergleichsportale an, z.B. für Reisepreisvergleiche, Produktpreisvergleiche.
Der EU-Kommission und auch deutschen Politikern stinkt das. Sie möchte, dass in der Suchmaschine gleich auf der Startseite neben Google-Ergebnissen auch Shopping- und Preisvergleichsportale der Konkurrenz gezeigt werden. Und natürlich nicht nur Artikel von Google ganz oben in den Suchergebnissen, sondern gleichwertig daneben auch Ergebnisse der Konkurrenz.
Realistisch?