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Religion VWL

Ulrich Zwingli und die Umsatzsteuer

Am Reformationstag (31. Oktober) ist der Schweizer Zwingli-Film jetzt auch in deutschen Kinos angelaufen. Sehr sehenswert und ein tolles Stück Schweizer, und europäischer Geschichte.

Zwingli-Darsteller Max Simonischek

Ich hatte den Zwingli-Film schon im Februar in Basel gesehen und habe mir ihn daher jetzt auf DVD bestellt, die pünktlich zum Kinostart am 31. Oktober bei mir in Köln eintraf.

Und dabei stieß ich auf eine seltsame steuerrechtliche Konstruktion des Schweizer DVD-Händlers. Die haben schon ein gutes Geschäftsmodell in Winterthur. Sie berechnen mir für die Zwingli-DVD 18,49 EUR. Auf der Rechnung steht: Der Ort der Lieferung ist Winterthur / Schweiz. Schuldner der Einfuhr-Umsatzsteuer ist der Leistungsempfänger. Die Lieferung ist aufgrund ihres Warenwertes von bis zu 22,00 EUR nach Artikel 27 der EWG-VO Nr. 918/13 von den Einfuhrabgaben befreit.

Auf deutsch: wenn ich die DVD bei einem deutschen Shop (z.B. Amazon.de) bestellt hätte, wären 19% Umsatzsteuer zu zahlen gewesen, also hätte mich die DVD 3,51 EUR zusätzlich gekostet. Durch die Ausnutzung dieser EWG-Klausel spart sich das Schweizer Unternehmen diese Steuern. Ziemlich frech und letztlich ein Subvention grenznaher Schweizer Unternehmen durch alle EU-Steuerzahler.

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Politik Transport & Verkehr VWL

Senkung der Mehrwertsteuer auf Ferntickets der Bahn

Herr Bundesverkehrsminister Andy Scheuer hat vorgeschlagen, die MwSt bei Bahntickets von 19% auf 7% zu senken.

Die Frage ist, was als Folge davon passiert. Da ich viele meiner Bahnfahrten beruflich mache, bekomme ich die MwSt als Vorsteuer vom Finanzamt zurück. Wenn die Bahn als Folge der MwSt-Senkung auf Fernfahrtickets die Preise um wenige Prozent senkt, zahle ich immer noch mehr als bisher.

Vielleicht senkt die Bahn die Endpreise auch nicht, sondern pumpt die gesparten 12% in das Loch am Stuttgarter Hauptbahnhof. Letzteres ist sogar nicht ganz unwahrscheinlich. Dann würden berufliche Fahrten durch die Senkung der MwSt sogar 12% teurer, da ich weniger Vorsteuer zurückbekomme!

Senkung der Mehrwertsteuer auf Ferntickets der Bahn
Loch am Stuttgarter Hauptbahnhof

Auch, wenn viele Umweltverbände diese Senkung der MwSt schon lange fordern, weil die deutsche Steuer im europäischen Vergleich an der Spitze liegt: ich sehe dieses Vorhaben skeptisch.

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Politik VWL

Mehr netto vom brutto

Dieses Jahr bekomme ich über 30 € mehr Nettolohn pro Monat in meinem Nebenjob. Das ist aber nur teilweise eine Lohnerhöhung, sondern vor allem weniger Steuern und Krankenkassenbeiträge. Also danke an die Bundesregierung, die das durchgesetzt hat!

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Airbnb English Transport & Verkehr VWL

How to pay for your Airbnb stay

So I got this enquiry last night, from a prospective Airbnb guest. He is an American who has been living in China for some time. So all his payment options are Chinese, yet his Airbnb profile shows him as being from Chicago, USA.

Anyway, Airbnb doesn’t let Americans use Alipay for booking my room in Germany. According to what I found on the Airbnb web site, Alipay may only be used by Chinese guests booking a room in China. Or else if they are doing a booking with a Chinese IP address, but this guy tried to make the booking when he was already in Germany.

So this guy asks if he may pay cash on arrival. Sure, says I, and I give him the directions to my place, full address and everything, no telephone number. I don’t really understand why Airbnb doesn’t block this message, since we were clearly breaking the TOS by then.

My guest-to-be hops into a taxi at the airport – a 30 minute drive from my place. Since he hasn’t arrived 2 hours later, at 11 pm, I decide he isn’t going to come after all, open the window for some fresh air before going to sleep – and doing that, I see a taxi pull up outside.

So I put my clothes back on, go out to greet him – he is pretty tired, having come directly from China to Germany. He duly pays for his stay using his China Union Pay credit card on my iZettle reader, and goes off to bed.

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Ethik Politik Transport & Verkehr VWL

Parkgebühren zu verlangen ist eine milde Form von Fremdenfeindlichkeit

Auch in Ehrenfeld wird im Jahr 2019 das Bewohnerparken eingeführt, und damit endet das kostenlose Parken auf den Straßen im Veedel. Doch was meint die Fraktionsvorsitzende Petra Bossinger, wenn sie behauptet – und für diese Aussage eine Rüge des Bezirksbürgermeisters kassiert – diese Parkgebühren wären „fremdenfeindlich“?

Parkgebühren zu verlangen ist eine milde Form von Fremdenfeindlichkeit

Nun, vielleicht meint sie dieses:

Fremde müssen zukünftig 1,50€ pro Stunde fürs Parken auf Ehrenfelds Straßen zahlen. Wenn man davon ausgeht, das gilt nur werktags, und nur von 9 bis 21 Uhr, sind das etwa 300 Tage im Jahr zu je 12 Stunden, also 3.600 Stunden im Jahr, mithin kostet ein Parkplatz für Fremde künftig 5.400€ / Jahr.

Für nicht-Fremde, also solche, die einen Anwohnerparkausweis erhalten, kostet es allerdings nur 30€ / Jahr. Ist diese Differenzierung nicht vielleicht doch fremdenfeindlich?

Ich finde, man sollte diese Beträge etwas angleichen. Wenn Ehrenfelder zukünftig 30€ pro Monat zahlen und Fremde nur 1€ pro Stunde, wäre das Verhältnis statt 5.400 : 30 (also 180:1) nur noch 3.600 : 360 (also 10:1). Eine solche Regelung wäre also nur noch ein Achtzehntel so fremdenfeindlich. Vielleicht könnte dann auch Petra damit leben.

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Abenteuer Airbnb VWL Webseiten

Das kurze Leben von Washle

Vor gerade mal einer Woche war dieser Werbeflyer in meinem Briefkasten. Der Service ist cool, gerade, wenn ich mal verreist bin, und Stefan keine Lust hat, die viele Bettwäsche meiner Airbnb-Gäste zu waschen, könnte er diesen Service nutzen, habe ich mir so gedacht.

Washle

Falsch gedacht. Auf der Seite erscheint nur ein seltsamer Login, keine Infos über diesen Wäschereiservice. Ein kurzer Anruf beim Inhaber der Domain brachte die Gewissheit – das Projekt wurde eingestellt, noch bevor es richtig gestartet ist.

Aber Flyer wurden jedenfalls schon mal verteilt. Wieso?

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Abenteuer Internet VWL

Kontaktlos bezahlt

Seit ein paar Wochen besitze ich endlich eine VISA-Karte zum kontaktlosen Bezahlen. Beim ersten Versuch, diese einzusetzen, hat das noch nicht geklappt, weil sie erst noch aktiviert werden mußte. Auch beim zweiten Versuch klappte es nicht wirklich, weil der Verkäufer das System noch nicht kannte und mich auf dem Beleg unterschreiben ließ, obwohl das bei einem Betrag unter 50€ eigentlich nicht mehr nötig wäre.

Kontaktlos bezahlt

Aber heute hat es endlich geklappt. Bei Netto in Köln-Nippes habe ich erstmals meine Lebensmittel kontaktlos mit meiner VISA-Karte bezahlt, ohne PIN und ohne Unterschrift. Einfach Karte dranhalten, fertig.

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Internet Transport & Verkehr VWL Webseiten

Seine Wohnung mit anderen teilen

Seit etwa drei Monaten habe ich keinen Besucher mehr über Wimdu gehabt. Jetzt im März kommen mal wieder welche über Homestay und über Flipkey, aber eigentlich kommen mittlerweile fast alle meine Besucher über Airbnb. Dort allerdings viel und stetig; diese und nächste Woche habe ich insgesamt sechs Buchungen, was für Januar richtig viel ist.

Wimdu Doppelzimmer

Der Homesharingmarkt scheint sich zu konsolidieren, auf deutsch, alles scheint auf ein Monopol von Airbnb hinauszulaufen. Nun finde ich Monopole nicht grundsätzlich gut.

Zu allem Überfluß lese ich gerade auch noch, daß Wimdu von 9flats und dann von Novasol übernommen wurde; dort geht also wohl gerade alles drunter und drüber.

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Bildung English Politik VWL

Brexit, Donald Trump and Lucy Kellaway

This „Letter to the Editor“ was published in the „Financial Times“ of 28 November. I couldn’t agree more. We’re going to miss you, Lucy!

Lucy Kellaway

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Internet VWL

Paydirekt

Heise bringt heute einen Artikel: Ein Jahr Paydirekt: Der Kampf ums Bezahlen im Internet

Wenn es nicht so traurig wäre, was sich die deutsche Kreditwirtschaft derzeit leistet, könnte man darüber lachen.

Paydirekt Fail