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Ethik Geschichte Politik

Antisemitismus

Obwohl sich die staatliche kuwaitische Airline „Kuwait Airways“ weigert, an deutschen Flughäfen Israelis als Passagiere an Bord zu lassen, darf sie noch immer ungehindert in Deutschland ihren Geschäften nachgehen. Das Land, in dem jüdische Geschäfte vor rund 80 Jahren mit Boykott-Aufrufen beschmiert und schließlich verboten wurden, sieht sich nicht imstande, dieser antisemitischen Praxis Einhalt zu gebieten.

Quelle: Bild Politik

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Geschichte Politik Transport & Verkehr

Die letzte gelbe Telefonzelle

Nun scheint die Ära der Telefonzellen in Deutschland endgültig vorbei zu sein. Was mich seit 20 Jahren ärgert, ist die Preispolitik der Deutschen Telekom. Im Festnetz zu Hause und auch bei Handys haben Flatrates Einzug gehalten, aber gleichzeitig wurden die Preise pro Minute in Telefonzellen immer teurer. Und da „wundert“ man sich, daß deren Nutzung zurückging?

Telefonzelle

Für mich war die Telefonzelle ein Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie hätte jedenfalls erhalten werden sollen.

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Ethik Geschichte

Schmierfinken

Vor 100 Jahren wurden Arbeiter gezwungen, 6 Tage die Woche und 10 Stunden pro Tag zu arbeiten. Heute, im Jahr 2018, ist das zum Glück nicht mehr so. Aber anstatt sich darüber zu freuen, wird das Leid der Arbeiter von vor 100 Jahren jetzt instrumentalisiert, um die gesellschaftliche Rollenverteilung „Wir da oben, Ihr Schmierfinken da unten“ zu zementieren.

Schmierfinken
Hauswand in der Deutz-Mülheimer Straße in Köln

Wenn ich solche Sprüche lese, geht mir das Messer in der Tasche auf.

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Geschichte Jura Politik Transport & Verkehr

Aachen gibt die Richtung vor

Nach 74 Jahren ist es wieder einmal so weit: Aachen ist eine richtungsweisende Stadt.

Frühjahr 1945: Aachen wird als erste deutsche Stadt, durch amerikanische Truppen, von den Nationalsozialisten befreit.

Frühjahr 2019: Aachen wird als erste deutsche Stadt, durch Verwaltungsrichter, von Dieselabgasen befreit. Zumindest teilweise, und natürlich viel zu spät. Wenn die Stadtbahn gekommen wäre, hätte sich die Situation schneller verbessert. Aber besser spät als nie.

Aachen Fahrverbot
Aachen Fahrverbot

Herzlichen Glückwunsch, Aachen!

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DM English Geschichte Politik

Dying Slowly

And this is why the UK voted to leave the EU.

Because they didn’t want to slowly die. They wanted to risk what is safe for the uncertain. They went after a dream called democracy and self-esteem. They wanted to change their routine.

neruda

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DM Geschichte Politik

Brexit und die Folgen

Konrad Adenauer und Helmut Kohl und andere „ewig Gestrigen“ haben eine EGKS, später EWG, dann EG und jetzt EU geschaffen. Das liegt daran, daß sie sich davor drückten, die Verantwortung für 12 Jahre Nationalsozialismus zu übernehmen. Sie begaben sich in die Schoß der europäischen Familie, und hofften, damit ist alles gut.

Aber wir jüngeren haben das Nazi-Trauma (hoffentlich) nicht mehr. Wir sehen unsere Verantwortung, gerade als Deutsche, und nehmen sie ernst. Im Unterschied zu Adenauer, Kohl und all denen brauchen wir daher keine EU als „Friedensgarant“ mehr. Wir können selbst, freibestimmt, für Frieden in Europa sorgen. Daher müssen wir mit den ganzen schlimmen Fehlern der EU, die die Brexit-Kampagne exemplarisch aufgezeigt hat, auch nicht mehr leben.

Europa


Die EU gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Weil wir als Deutsche Verantwortung für den Frieden in Europa auch ohne die Krücke EU übernehmen können. Wir sind frei, und können Verantwortung tragen. Ganz im Sinne von Willy Brandt „Mehr Demokratie wagen“. Es ist ein Wagnis, ohne die EU zu leben. Aber es schafft mehr Demokratie in Europa.

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Geschichte Politik Religion

Stolpersteine

Bilder wie dieses aus Braunschweig zeigen, daß Stolpersteine ein ziemlich hilfloser Versuch sind, Geschichtsunterricht zu betreiben.

Die deutsche Vergangenheit ist auch 71 Jahre nach Hitler nicht aufgearbeitet. Und die deutsche Gesellschaft braucht dafür mehr Mut. Es reicht nicht aus, einfach einen Gunter Demnig vorzuschicken, und sich ansonsten auf die „Gnade der späten Geburt“ zurückzuziehen.

Stolpersteine
Gunter Demnig
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Ethik Geschichte Politik

Dschihad am Hauptbahnhof in München

In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 2. Januar schreibt Nikolas Busse auf Seite 1 einen Kommentar unter der Überschrift „Auf Nummer Sicher“ zur Terrorwarnung in der Silvesternacht am Münchner Hauptbahnhof. Er versteigt sich dabei zu Aussagen, die an Dreistigkeit kaum zu überbieten sind.

Die Freiheit der Presse ist ein hohes Gut in Deutschland (Artikel 5 Grundgesetz). Aber sie muß verantwortungsvoll genutzt werden. Das macht der Schreiberling der F.A.Z. in diesem Leitartikel nicht. Er ist anmaßend und verbreitet zugleich Angst und Schrecken, was überhaupt nicht gerechtfertigt ist. Wieso versuche ich seit vielen Wochen, viele meiner Freunde und Bekannten angesichts ihrer Angst vor Terroranschlägen zu beruhigen, und dann fällt mir der Kommentator der F.A.Z. so völlig in den Rücken? Ich bin außer mir vor Wut.

Nikolas Busse ist ein arroganter Aufschneider, der sich einfach nur still in die Ecke setzen und sich schämen sollte.

Im Einzelnen schreibt er:

1. „Eine ernste Anschlagsgefahr gibt es in Deutschland nicht erst seit den Attentaten von Paris.“

Das ist grotesk. Erstens gab es in Deutschland überhaupt noch nie eine ernste Anschlagsgefahr, und zweitens wird mit dieser Formulierung impliziert „Auch wir Deutschen sind Paris“. Das ist falsch, und anmaßend. Weil wir Deutschen nichts, aber auch gar nichts gegen den IS unternehmen, sollten wir uns im Vergleich zu den Franzosen schämen, und uns nicht mit ihnen gleichsetzen, indem wir behaupten, es gäbe hierzulande eine Anschlagsgefahr.

2. „Unser Land ist ein leuchtendes Aushängeschild der freien Welt …“

Lachhaft. Unser Land besteht aus Hasenfüßen, die nur Stofftiere an Flüchtlingskinder verteilen können, und denken, damit wären die Probleme der Welt gelöst. Nichts Aushängeschild.

3. „… welche die Dschihadisten zerstören wollen …“

Kein Dschihadist käme auf die Idee, Deutschland zu zerstören. Erstens ist Deutschland ein 1A-Rückzugsort für Dschihadisten, weil wir, im Unterschied zu Frankreich und England und USA, mangels Vorratsdatenspeicherung und mit der NSA oder dem GCHQ vergleichbarem Geheimdienst nicht in der Lage sind, diese zu finden und zu bekämpfen. Und außerdem geben wir denen noch Sozialhilfe und die können in Ruhe hier ihre Anschläge in Paris und anderswo vorbereiten, ohne sich um das täglich Brot kümmern zu müssen. Die sind doch nicht so dumm, die Hand zu beissen, die sie ernährt.

4. „… und es ist seit langem am Kampf gegen ihr Unwesen beteiligt.“

In Afghanistan hat sich die Bundeswehr immer schon nur die ruhigsten Provinzen ausgesucht. In Syrien kämpft die Bundeswehr auch nicht, sondern macht nur Aufklärungsflüge. Die Behauptung ist auch wieder anmaßend. Wenn sich Deutschland engagiert, dann nur so, daß das Risiko für unsere eigenen Soldaten möglichst gering ist. Im Unterschied zu Frankreich und anderen, die wirklich gegen den IS kämpfen.

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Ethik Facebook Francais Geschichte

Die Trikolore als Hintergrund im Facebook-Profilbild

Was ich interessant finde: alle Politiker, die ich kenne, und denen ich auf Facebook folge, z.B. Sigmar Gabriel und Hannelore Kraft, Angela Merkel und Ilse Aigner, haben ihr Facebook-Profilbild nicht in den französischen Farben eingefärbt. Gut, der Hauptgrund dafür wird sein, dass ihre Accounts nicht von ihnen selbst gepflegt werden und die jeweiligen Teams, die das im Namen der Politiker machen, haben keine Berechtigung, das Bild zu ändern. Aber das Ergebnis finde ich dennoch gut.

Solidarität ist etwas für Gefühlsmenschen. Die Anschläge in Paris haben bei vielen Menschen heftige Gefühle ausgelöst, und das sind die Menschen, die daraufhin ihr Facebook-Bild verändert haben. Ich habe auch oft heftige Gefühle, aber das ist bei privaten Dingen wie Freundin oder Familie, bei Dingen, die mir nah gehen.

Aber für mich ist die Antwort auf den Anschlag von Paris nicht mit Gefühlen verbunden und auch nicht mit Empathie. Ich will jetzt keine Empathie bekunden. Es muß jetzt rational und völlig emotionslos überlegt werden, wie es weitergeht. Und deshalb färbe ich mein Facebook-Profilbild nicht in blau-weiss-rot.

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Abenteuer Ethik Geschichte Politik

in memoriam Helmut Schmidt

schmidt

Sommer 1982. Demo im Bonner Hofgarten gegen Helmut Schmidts NATO-Doppelbeschluß. Ich war dabei. Das war eine der wichtigsten Stationen zu Beginn meines „politischen Lebens“, und dieses „Erlebnis“ habe ich letztlich Helmut Schmidt zu verdanken. 5 Uhr Abfahrt des Busses, damit wir rechtzeitig in Bonn waren. Total anstrengender Tag, letztlich vergeblich. Die Pershings und Cruise Missiles kamen trotzdem, und ich bin heute noch traurig, daß wir es nicht geschafft haben, uns gegen Helmut Schmidt und seine Kumpels in den USA durchzusetzen.

Ein schöner Kommentar heute in der „Tagesschau“: Helmut Schmidt wurde von uns allen in der SPD respektiert. Geliebt aber wurde Willy Brandt.