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Dschihad am Hauptbahnhof in München

In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 2. Januar schreibt Nikolas Busse auf Seite 1 einen Kommentar unter der Überschrift „Auf Nummer Sicher“ zur Terrorwarnung in der Silvesternacht am Münchner Hauptbahnhof. Er versteigt sich dabei zu Aussagen, die an Dreistigkeit kaum zu überbieten sind.

Die Freiheit der Presse ist ein hohes Gut in Deutschland (Artikel 5 Grundgesetz). Aber sie muß verantwortungsvoll genutzt werden. Das macht der Schreiberling der F.A.Z. in diesem Leitartikel nicht. Er ist anmaßend und verbreitet zugleich Angst und Schrecken, was überhaupt nicht gerechtfertigt ist. Wieso versuche ich seit vielen Wochen, viele meiner Freunde und Bekannten angesichts ihrer Angst vor Terroranschlägen zu beruhigen, und dann fällt mir der Kommentator der F.A.Z. so völlig in den Rücken? Ich bin außer mir vor Wut.

Nikolas Busse ist ein arroganter Aufschneider, der sich einfach nur still in die Ecke setzen und sich schämen sollte.

Im Einzelnen schreibt er:

1. „Eine ernste Anschlagsgefahr gibt es in Deutschland nicht erst seit den Attentaten von Paris.“

Das ist grotesk. Erstens gab es in Deutschland überhaupt noch nie eine ernste Anschlagsgefahr, und zweitens wird mit dieser Formulierung impliziert „Auch wir Deutschen sind Paris“. Das ist falsch, und anmaßend. Weil wir Deutschen nichts, aber auch gar nichts gegen den IS unternehmen, sollten wir uns im Vergleich zu den Franzosen schämen, und uns nicht mit ihnen gleichsetzen, indem wir behaupten, es gäbe hierzulande eine Anschlagsgefahr.

2. „Unser Land ist ein leuchtendes Aushängeschild der freien Welt …“

Lachhaft. Unser Land besteht aus Hasenfüßen, die nur Stofftiere an Flüchtlingskinder verteilen können, und denken, damit wären die Probleme der Welt gelöst. Nichts Aushängeschild.

3. „… welche die Dschihadisten zerstören wollen …“

Kein Dschihadist käme auf die Idee, Deutschland zu zerstören. Erstens ist Deutschland ein 1A-Rückzugsort für Dschihadisten, weil wir, im Unterschied zu Frankreich und England und USA, mangels Vorratsdatenspeicherung und mit der NSA oder dem GCHQ vergleichbarem Geheimdienst nicht in der Lage sind, diese zu finden und zu bekämpfen. Und außerdem geben wir denen noch Sozialhilfe und die können in Ruhe hier ihre Anschläge in Paris und anderswo vorbereiten, ohne sich um das täglich Brot kümmern zu müssen. Die sind doch nicht so dumm, die Hand zu beissen, die sie ernährt.

4. „… und es ist seit langem am Kampf gegen ihr Unwesen beteiligt.“

In Afghanistan hat sich die Bundeswehr immer schon nur die ruhigsten Provinzen ausgesucht. In Syrien kämpft die Bundeswehr auch nicht, sondern macht nur Aufklärungsflüge. Die Behauptung ist auch wieder anmaßend. Wenn sich Deutschland engagiert, dann nur so, daß das Risiko für unsere eigenen Soldaten möglichst gering ist. Im Unterschied zu Frankreich und anderen, die wirklich gegen den IS kämpfen.

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