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Jura Politik

Die Grundrente – eine weitere Schnapsidee der GroKo

So langsam schält sich ein Ergebnis bei den Beratungen zwischen SPD und CDU/CSU heraus. Wie man hört, wird ein Kompromiß bei der Grundrente wohl noch vor den Landtagswahlen in Thüringen, Ende Oktober, gefunden werden. Wer 35 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, wird im Alter mindestens 10% mehr Geld erhalten als ein Hartz-IV-Empfänger.

Auch wenn ich SPD-Mitglied bin, werde ich nicht müde, zu betonen, daß ich meinen Kopf nicht mit Erhalt des Parteibuchs abgegeben habe. Und daher komme ich zu dem Schluß: die Grundrente ist Mist! Sie darf nicht kommen! Und zwar weder ohne Bedürftigkeitsprüfung, wie es meine Partei wollte, noch mit Bedürftigkeitsprüfung, wie es CDU/CSU wollen, noch in der jetzigen Kompromißform.

Hubertus Heil

Hier wird unheimlich viel Energie darauf verwendet, etwas zu erreichen, was im Endeffekt 10% mehr Geld für Geringverdiener im Alter bringt. Aber damit denkt man wieder nur an den jetzigen Rentner, also potentiellen Wähler.
Was ist denn mit Menschen, die 34 oder 33 oder nur 25 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben? Fallen die aus dem System „Grundrente“ völlig raus? So, wie es mir erscheint, ist das wohl so. Und warum?

Auf deutsch, die Grundrente verletzt das Äquivalenzprinzip (gleiche Rente für gleiche Beiträge) und ist daher klar verfassungswidrig. Sobald ich meinen Rentenbescheid erhalte, also in etwa 15 Jahren, werde ich dagegen Verfassungsbeschwerde einlegen. Besser wäre es, die Politik würde das heute schon einsehen und die Grundrente stoppen.

Vier Wochen später habe ich jetzt, am 19. Oktober 2019, ein offizielles Antwortschreiben vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales zum Thema „Grundrente“ erhalten. Auf 6 DIN-A4-Seiten werden alle Fragen zur Grundrente beantwortet.

So steht etwa unter Punkt 8:

Warum gibt es die Grundrente erst ab mindestens 35 Jahren mit Grundrentenzeiten? Soll die Lebensleistung der Menschen, die weniger Zeiten erreichen, nicht honoriert werden?
Eine Grenze wird es immer geben, das ist nicht zu verhindern, und die Zahl 35 wurde im Koalititionsvertrag vereinbart. Wenn man Grenzen zieht, werden Einzelfälle immer ungerecht erscheinen. Dabei muss man aber auch sehen, dass zwischen dem Eintritt ins Berufsleben und der Altersrente in Deutschland mehr als 45 Jahre liegen, so dass sogar längere Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie nicht zur Verlust des Anspruchs auf Grundrente führen. Außerdem werden auf die 35 Jahre Grundrentenzeiten auch Zeiten der Kindererziehung bis zum 10. Lebensjahr des Kindes, Zeiten der Pflege sowie jeder Monat eines rentenversicherungspflichtigen „Minijobs“ angerechnet. (…) Eine zeitliche Grenzziehung (…) gibt es auch für andere Leistungen, z.B. für die (…) Rente ab 63 mit der 45jährigen Wartezeit oder bei bereits bestehenden sozialen Ausgleichselementen wie der sogenannten „Rente nach Mindestentgeltpunkten für Zeiten vor 1992“ (…).
Das Festhalten an der Untergrenze von 35 Jahren (…) war aber letztlich auch eine Frage der Abwägung, insbesondere in Hinblick auf eine noch deutlich höhere Kostenbelastung und Finanzierungsfragen.

Soweit das Schreiben aus dem Ministerium von Hubertus Heil. Ich denke, deutlicher als mit dem letzten Satz kann man einen „willkürlichen“ Gesetzesentwurf nicht entlarven. Das Gesetz zur Grundrente verstößt sowas von eindeutig gegen das Willkürverbot des Art 3 GG und wird daher vom Bundesverfassungsgericht in Luft zerrissen werden. Schade, daß die Politik nicht von alleine draufkommt. Jetzt stellt sich nur noch die Frage: wer ruft das BVerfG dazu an?

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English Internet Jura Politik

Iran sanctions

I had a very disturbing experience, today. A lady from The Netherlands tried to send some money to me, on behalf of a dear friend from Iran, who has been part of the Chris de Burgh community for many years, being payment for hosting his website. She also mentioned the word „Iran“ in the bank transfer reference.
Sam's site

But then, the payment from The Netherlands to me was stopped by my bank, because of Iran sanctions imposed by who know whom. I think this is absolutely unacceptable. And I am ready to start a major argument with my bank, since this simply will not do.

If I am dissatisfied with someone in Iran, or anywhere else, for that matter, I may choose to stop doing business with them. My bank may decide to stop trading in Iran, on its own behalf.

However, I do not think that my bank has the right to decide on my behalf not to accept a payment from The Netherlands, simply because that payment is connected to the work of an artist in the country of Iran.

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Ethik Facebook Jura Politik

Renate Künast, Du Fotze

Gerade ist Renate Künast von den Grünen vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, gegen Beschimpfungen auf Facebook gegen sie vorzugehen. Sie wurde unter anderem als „Stück Scheisse“, „Drecks Fotze“ und „Geisteskranke“ bezeichnet. Laut einem Beschluss des Landgerichts Berlin stellen diese Kommentare „keine Diffamierung der Person und damit keine Beleidigungen“ dar, sondern fallen unter „freie Meinungsäußerung“.

Egal, wie man zu den Beleidigungen steht – ich finde sie jedenfalls inakzeptabel – zeigt das ganze Verfahren doch nur, daß auch Frau Künast vom Internet keine Ahnung hat. Oder sie hat Ahnung und stellt sich dumm, aber das traue ich ihr nicht zu.

Renate Künast

Sie wollte erreichen, daß das Gericht Facebook verpflichtet, die Namen und Kontaktdaten derjenigen rauszurücken, die sie beleidigt und verunglimpft haben, damit sie gegen diese vorgehen kann (wahrscheinlich Anzeige erstatten). Sie ist damit vor Gericht nicht durchgekommen und will jetzt in Berufung gehen.

Aber was wäre denn passiert, wenn Frau Künast gewonnen hätte (oder wenn sie in der nächsten Instanz doch noch gewinnt)? Hätte Facebook denn dann überhaupt die Kontaktdaten derjenigen rausgegeben, die Frau Künast angegangen haben? Erstens bin ich nicht sicher, ob Facebook das überhaupt gemacht hätte, trotz Gerichtsurteil. Und zweitens denke ich, daß das Facebook, selbst wenn sie es gewollt hätten, überhaupt nicht gekonnt hätten. Jeder kann sich faktisch anonym auf Facebook anmelden und die Vorratsdatenspeicherung wurde aufgrund der Urteile des BVerfG und des EuGH sowieso ausgesetzt – übrigens begrüßen die Grünen diese seltsamen Urteile.

Das Gerichtsverfahren, das Renate Künast angestrengt hat, war von Anfang bis Ende juristischer Quatsch und diente für sie nur dazu, in die Medien zu kommen. Sie kann in diesem Verfahren überhaupt keinen juristischen Erfolg haben, aufgrund der aktuellen Rechtslage.

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Internet Jura

Steuererklärung 2018

Wie jedes Jahr im Frühsommer ist es auch jetzt mal wieder Zeit für die Steuererklärung. Ich gebe also tagelang alle Belege in den Rechner ein, korrigiere Flüchtigkeitsfehler, ermittle die Kosten und die Umsätze meines Unternehmens und folglich den Gewinn … und gebe alles in ElsterFormular ein.

Heute habe ich dann eine halbe Stunde mit einer netten Beamtin vom Finanzamt telefoniert, die mit mir Zeile für Zeile des Umsatzsteuerformulars durchgegangen ist. Den Fehler habe ich dann gefunden, als ich den Telefonhörer aufgelegt hatte – es war ein Zahlendreher. Statt „39“ hatte ich „93“ eingegeben.

Also wollte ich dann die Umsatzsteuererklärung elektronisch mit ELSTER übermitteln – aber stelle jetzt fest, daß ich die Zertifikatsdatei aus Versehen vor ein paar Wochen gelöscht hatte. Eine neue Datei läßt sich so einfach nicht erstellen – ich muß erst wieder auf einen Bestätigungsbrief des Finanzamtes warten. Der kommt dann vielleicht Ende der Woche an. Dann ist die Umsatzsteuererklärung hoffentlich endlich weg.

Es fehlt dann noch die Gewerbesteuererklärung, dann noch die private Einkommensteuererklärung und irgendwann auch noch die Erklärung der Kulturförderabgabe der Stadt Köln. Ich habe das Gefühl, das alles war früher, bevor es Computer gab und man das alles auf den Papierformularen des Finanzamtes ausfüllte, viel, viel einfacher.

Steuererklärung 2018

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Ethik Jura Politik Religion

Organspendezwang

Bei den Aussagen von Karl Lauterbach auf der Bundespressekonferenz gestern haben mir die Zwischentöne nicht gefallen. Ich finde es gut, wenn jemand seine Organe spenden will. Aber das muss die Ausnahme bleiben und darf nicht zur Regel werden.

Wenn die Meinung von Karl Lauterbach, Jens Spahn und anderen zum Gesetz wird, gehe ich persönlich dagegen nach Karlsruhe zum Bundesverfassungsgericht. Und wenn ich dort verlieren sollte, gebe ich meinen deutschen Pass ab. Ich will nach 1933 – 1945 keinen totalitären Staat mehr in Deutschland.

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English Internet Jura

Going to Barcelona for ICANN 63

The Annual General Meeting of ICANN took place in Barcelona, Spain, October 20th to 25th, 2018. 
I had been to quite a few ICANN meetings before, in Europe and in Africa, starting with the ICANN meeting in Luxemburg back in 2005, and many others. Perhaps the most memorable one of them all, so far, was the Paris meeting of 2008, when the new gTLD round was announced, and Dirk’s „permanent pregnancy“ started to evolve. 

So was it worth attending ICANN63? 

Well, if I compare this to other ICANN meetings I went to over the course of the past 13 years, Barcelona certainly wasn’t the most exciting one. On the contrary, there was a general sense of anti-climax in the air. So the new gTLDs are here, almost of them, up and running. Lots of auction proceeds went into ICANN’s pockets, and some of the discussions at ICANN63 focussed on how to handle this huge amount of money.
The IANA stewardship transition seems almost to be ancient history, not much talked about any longer, these days – although it should be.

Perhaps the most disappointing moment during the 6 day meeting was Göran Marby’s statement „We are a technical community and we are not lawmakers“. I had come to Barcelona expecting to see ICANN put up a fight against the EU’s GDPR, since that law is undermining the very basics of the Internet. But this discussion simply is not there. The ICANN community doesn’t seem to want to pick a fight with the European Commission. 

But this, as far as I can see, doesn’t reflect the world we are in. By withdrawing from this discussion, ICANN is showing cowardice. Accordingly, the public forums on Monday and on Thursday were pretty boring events, with the second one even running out of questions to discuss long before the time alotted to it was over.

Yes, the ICANN machine is churning on. But is is certainly not the firy steam engine that it once appeared to be. Instead, it is slowly starting to become a dinosaur whose heyday may be over.

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Geschichte Jura Politik Transport & Verkehr

Aachen gibt die Richtung vor

Nach 74 Jahren ist es wieder einmal so weit: Aachen ist eine richtungsweisende Stadt.

Frühjahr 1945: Aachen wird als erste deutsche Stadt, durch amerikanische Truppen, von den Nationalsozialisten befreit.

Frühjahr 2019: Aachen wird als erste deutsche Stadt, durch Verwaltungsrichter, von Dieselabgasen befreit. Zumindest teilweise, und natürlich viel zu spät. Wenn die Stadtbahn gekommen wäre, hätte sich die Situation schneller verbessert. Aber besser spät als nie.

Aachen Fahrverbot
Aachen Fahrverbot

Herzlichen Glückwunsch, Aachen!

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Jura Politik Religion

Vegetarier als Fleischereifachverkäufer

Eine überzeugte Vegetarierin hat das Recht, als Fleischereifachverkäuferin eingestellt zu werden. Das hat der Europäische Gerichtshof jetzt entschieden (Rechtssache Nr. C414/16). Zur Bedingung darf der Fleischkonsum nur gemacht werden, wenn dies für die Tätigkeit „objektiv geboten“ ist und die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibe.

Das Urteil könnte für Metzgereien in Deutschland erhebliche Auswirkungen haben. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ist es unerheblich, daß eine Vegetarierin nicht überzeugend Schnitzel, Hackfleisch und Wurstsalat verkaufen kann, weil sie eine persönliche Entscheidung getroffen hat, sich von diesen Speisen fernzuhalten. „Metzgereien dürfen bei Einstellungen ausschließlich die Qualifikation und Eignung berücksichtigen“, sagte Vorstandsmitglied Sylvia Bühler. „Das ist jetzt auch gerichtlich überprüfbar“.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes forderte die Metzgereien auf, aus dem Urteil Konsequenzen zu ziehen und zukünftig nur noch Vegetarier einzustellen. Nur so könnte deren bisher total unterrepräsentierte Stellung als Fleischereifachverkäufer mittelfristig ausgeglichen werden, und damit Artikel 3 des Grundgesetzes erfüllt werden.

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Jura Religion

Kabarett am Karfreitag

Der Gründer des Bonner Pantheontheaters, Rainer Pause, beschwert sich darüber, daß er an Karfreitag keine Kabarettaufführungen veranstalten darf. Der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet darüber auf der ersten (!) Seite und legt nahe, der Zeitgeist könne bedeuten, daß man dieses Verbot in Frage stellt.

Herr Pause scheint die derzeit geführte öffentliche Diskussion „Gehört der Islam zu Deutschland?“ um einen weiteren Aspekt bereichern zu wollen: „Gehört das Christentum zu Deutschland?“. Wieso meint er, das Feiertagsgesetz würde im Jahr 2018 nicht mehr gelten?

Wenn Herr Pause sich weiterentwickeln will, kann er ja die Weihnachtsgeschenke für seine Familienmitglieder abschaffen und stattdessen das islamische Zuckerfest feiern – das ist sein gutes Recht, im Privaten. Aber das Verbot von Kabarett am Karfreitag hat nichts mit seiner privaten Lebensführung zu tun, sondern ist Teil der deutschen Kultur.

Was hat die Bewahrung von Traditionen mit „Zeitgeist“ zu tun?

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Jura Transport & Verkehr

Diesel vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig

Der 22. Februar wird wohl der wichtigste Tag der deutschen Politik im Jahr 2018 sein. Am 22. Februar ist die mündliche Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht, mit der festgestellt werden soll, ob mit den vorhandenen Verkehrszeichen ein Diesel-Fahrverbot möglich ist.

BMW Diesel

Ich gehe davon aus, daß ab dem 23. Februar die Luft in unseren Städten endlich sauberer wird, weil dann überhaupt keine Diesel mehr fahren. Ich freu mich drauf!