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Terror und Gott

Der berühmte Pfarrer Spiegl aus Österreich (jetzt nicht mehr Bischofshofen, sondern Mistelbach) erwähnt mich heute in seinem Podcast. Zwar nicht namentlich, aber dennoch.

Eigentlich bin ich derjenige, der diese Episode überhaupt nur angeregt hat.

Tagebuch eines Pfarrers

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Politik VWL

Krankheitskosten

Was soll man tun? Kann das so weitergehen?

tk

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Bildung Politik VWL

Die Buchpreisbindung

Es ist eine heilige Kuh in Deutschland: die Buchpreisbindung. Natürlich bin auch ich ein verständiger Bürger, der deren Sinn völlig einsieht. Die SPD hat übrigens neulich sogar durchgesetzt, daß die Buchpreisbindung jetzt auch für eBooks gilt: ein Wahnsinn in der globalisierten Welt. Aber wir alle wollen ja, daß kleine Buchhandlungen erhalten bleiben, daß es keinen ruinösen Wettbewerb gibt, daß das „Kulturgut Buch“ damit gefördert wird.

Nur: es gibt immer mehr Wertgutscheine, und die kann man dann eben in Online-Buchhandlungen einlösen. Ich habe das auch gerade gemacht. Und dabei richtig viel Geld gespart. Das eigene Hemd ist uns eben doch näher als der Rock?

beckwith

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Der tote Flüchtling am Lageso, den es nie gab

Wir Menschen sind nicht deshalb Menschen, weil wir nobel, edel und gut sein können. Also weil wir zum Beispiel Flüchtlingen helfen. Solche Verhaltensweisen haben auch z.B. Tiermütter gegenüber ihren Jungen.

Wir sind auch nicht deshalb Menschen, weil wir Krieg führen können, andere Menschen verletzen, quälen und töten. Solches kann auch durch Naturkatastrophen oder technisches Versagen geschehen.

Sondern wir sind vor allem Menschen, weil wir Phantasie haben, uns Geschichten ausdenken können, die Realität dadurch überhöhen und andere zum Nachdenken anregen. So wie Dirk Voltz am LaGeSo. Er ist ein Mensch. Und das ist gut so.

Flüchtling Lageso

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Politik Religion

Jahreslosung 2016

„Gott spricht: Ich will Euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“.

Dieser Vers 13 aus dem 66. Buch des Propheten Jesaja ist die diesjährige Jahreslosung der Evangelischen Kirche. Gestern haben wir dazu auch die Sonntagspredigt gehört, die sehr nachdenklich gemacht hat.

Jahreslosung 2016

In einer Zeit, in der wir „Mutti“ als Bundeskanzlerin haben, war es sehr unbedacht von der EKD, diesen Spruch als Jahreslosung zu wählen. Mutti tröstet nämlich nicht. Mutti macht, was sie will, erklärt nichts, moderiert nichts, sondern sagt nur Sprüche wie „Wir schaffen das“ und läßt ihr Volk dann damit im Regen stehen.

Das ist seit vielen Jahren die erste Jahreslosung, die ich mit aller Vehemenz ablehne.

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Ethik Geschichte Politik

Dschihad am Hauptbahnhof in München

In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 2. Januar schreibt Nikolas Busse auf Seite 1 einen Kommentar unter der Überschrift „Auf Nummer Sicher“ zur Terrorwarnung in der Silvesternacht am Münchner Hauptbahnhof. Er versteigt sich dabei zu Aussagen, die an Dreistigkeit kaum zu überbieten sind.

Die Freiheit der Presse ist ein hohes Gut in Deutschland (Artikel 5 Grundgesetz). Aber sie muß verantwortungsvoll genutzt werden. Das macht der Schreiberling der F.A.Z. in diesem Leitartikel nicht. Er ist anmaßend und verbreitet zugleich Angst und Schrecken, was überhaupt nicht gerechtfertigt ist. Wieso versuche ich seit vielen Wochen, viele meiner Freunde und Bekannten angesichts ihrer Angst vor Terroranschlägen zu beruhigen, und dann fällt mir der Kommentator der F.A.Z. so völlig in den Rücken? Ich bin außer mir vor Wut.

Nikolas Busse ist ein arroganter Aufschneider, der sich einfach nur still in die Ecke setzen und sich schämen sollte.

Im Einzelnen schreibt er:

1. „Eine ernste Anschlagsgefahr gibt es in Deutschland nicht erst seit den Attentaten von Paris.“

Das ist grotesk. Erstens gab es in Deutschland überhaupt noch nie eine ernste Anschlagsgefahr, und zweitens wird mit dieser Formulierung impliziert „Auch wir Deutschen sind Paris“. Das ist falsch, und anmaßend. Weil wir Deutschen nichts, aber auch gar nichts gegen den IS unternehmen, sollten wir uns im Vergleich zu den Franzosen schämen, und uns nicht mit ihnen gleichsetzen, indem wir behaupten, es gäbe hierzulande eine Anschlagsgefahr.

2. „Unser Land ist ein leuchtendes Aushängeschild der freien Welt …“

Lachhaft. Unser Land besteht aus Hasenfüßen, die nur Stofftiere an Flüchtlingskinder verteilen können, und denken, damit wären die Probleme der Welt gelöst. Nichts Aushängeschild.

3. „… welche die Dschihadisten zerstören wollen …“

Kein Dschihadist käme auf die Idee, Deutschland zu zerstören. Erstens ist Deutschland ein 1A-Rückzugsort für Dschihadisten, weil wir, im Unterschied zu Frankreich und England und USA, mangels Vorratsdatenspeicherung und mit der NSA oder dem GCHQ vergleichbarem Geheimdienst nicht in der Lage sind, diese zu finden und zu bekämpfen. Und außerdem geben wir denen noch Sozialhilfe und die können in Ruhe hier ihre Anschläge in Paris und anderswo vorbereiten, ohne sich um das täglich Brot kümmern zu müssen. Die sind doch nicht so dumm, die Hand zu beissen, die sie ernährt.

4. „… und es ist seit langem am Kampf gegen ihr Unwesen beteiligt.“

In Afghanistan hat sich die Bundeswehr immer schon nur die ruhigsten Provinzen ausgesucht. In Syrien kämpft die Bundeswehr auch nicht, sondern macht nur Aufklärungsflüge. Die Behauptung ist auch wieder anmaßend. Wenn sich Deutschland engagiert, dann nur so, daß das Risiko für unsere eigenen Soldaten möglichst gering ist. Im Unterschied zu Frankreich und anderen, die wirklich gegen den IS kämpfen.

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Abenteuer Ethik Geschichte Politik

in memoriam Helmut Schmidt

schmidt

Sommer 1982. Demo im Bonner Hofgarten gegen Helmut Schmidts NATO-Doppelbeschluß. Ich war dabei. Das war eine der wichtigsten Stationen zu Beginn meines „politischen Lebens“, und dieses „Erlebnis“ habe ich letztlich Helmut Schmidt zu verdanken. 5 Uhr Abfahrt des Busses, damit wir rechtzeitig in Bonn waren. Total anstrengender Tag, letztlich vergeblich. Die Pershings und Cruise Missiles kamen trotzdem, und ich bin heute noch traurig, daß wir es nicht geschafft haben, uns gegen Helmut Schmidt und seine Kumpels in den USA durchzusetzen.

Ein schöner Kommentar heute in der „Tagesschau“: Helmut Schmidt wurde von uns allen in der SPD respektiert. Geliebt aber wurde Willy Brandt.

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CdeBurgh Politik

Hands of Man

Chris de Burgh: We can open our hands to a brand new world

handsofman


Angela Merkel: I shall close my hands, afraid of things to come

angelamerkel
Bildquelle: Armin Linnartz (Creative Commons-Lizenz)

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Geschichte Politik

Die deutschen Oberbürgermeister und ihre Parteien

Berlin Michael Müller SPD
Hamburg Olaf Scholz SPD
München Dieter Reiter SPD
Köln Henriette Reker – keine
Frankfurt a.M. Peter Feldmann SPD
Essen Thomas Kufen CDU
Dortmund Ullrich Sierau SPD
Stuttgart Fritz Kuhn B90/Grüne

Köln ist jetzt weit und breit die einzige große deutsche Stadt, die keinen parteigebundenen Oberbürgermeister mehr hat. Das ist typisch. In Köln legt man sich nicht fest, in Köln geht alles, und deshalb kommt Köln auch nicht voran.

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Ethik Geschichte Politik

Oberbürgermeisterwahl in Köln am 18. Oktober 2015

Wenn eine Millionenstadt einen Oberbürgermeister wählt, und die aussichtsreichste Kandidatin Henriette Reker – die letztlich mit 52% der Stimmen auch gewählt wird – liegt gleichzeitig nach einem Messerattentat im künstlichen Koma auf der Intensivstation der Uniklinik, merkt man, das etwas nicht stimmt in dieser Gesellschaft.

Der Realitätsverlust ist erschütternd. Es geht nur noch um Symbolik. Die Kölner wählen lieber eine erkrankte Frau, in der Hoffnung, daß diese wieder gesund wird, statt der Realität ins Auge zu sehen und zu begreifen, daß es so nicht weitergehen kann in Deutschland.

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Wahllokal 40206 am Sonntag. Wahlhelfer Svenja und Simon im Gespräch.