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Das Telemediengesetz ist ein Skandal

Der Bundesgerichtshof hat die Klage eines Arztes zurückgewiesen, der von einem Internetportal verlangt hatte, den Namen eines anonymen Nutzers preiszugeben.

Das Telemediengesetz (TMG) sichert Anonymität im Internet zu. Deshalb konnte der BGH im vorliegenden Fall gar nicht anders entscheiden.

Das TMG muß dringend abgeändert werden. Welche Deppen haben denn dieses Wort „anonym“ ins TMG reingeschrieben? Wahrscheinlich solche, die denken, das Internet wäre für uns alle Neuland.

Es ist dringend nötig, daß unsere Kinder mehr über das Internet in der Schule lernen. Denn die Schüler von heute sind die Gesetzgeber von morgen, und die Kinder der Gesetzgeber von heute. Vielleicht bringen sie ihren Eltern noch was bei.

Bankräuber

Es gibt im „echten Leben“ Anonymität nur für Bankräuber, die eine Strumpfmaske übers Gesicht ziehen. Im Internet sind wir alle Bankräuber. Wenn das auch noch gesetzlich zugesichert wird, so wie jetzt, Gute Nacht Deutschland.

Eine gewisse Anonymität wird es im Internet, technisch bedingt, immer geben. Aber der Gesetzgeber muß daran arbeiten, daß diese weniger wird, und nicht mehr. Die Festschreibung im TMG bedeutet ein mehr an Anonymität. Das ist ein Skandal.

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Klassentreffen im Gasthof „Zum Löwen“

OHG1

OHG2

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Brick Wall

I don’t know who the heck is David Suzuki, but never mind everyone arguing about where they are going to sit. The person in the DRIVER’S SEAT needs to turn the car, not the people in the back.

David Suzuki

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Rubbish on Facebook

This is a prime example of rubbish information found on Facebook.

rubbishinfo

All of us will be able to see that this information is rubbish, once you start to think of it for half a minute. Yet, it is being shared on Facebook because we think it is „interesting“ and worth sharing.

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Abenteuer Bildung

Kaffeefahrt nach Hürth

Heute war ich mit Stefan und 23 Hundertjährigen auf einer Kaffeefahrt. Ich weiß jetzt alles über Diabetes- und Prostatakrebsmedikamente, Q10 und andere Nahrungsergänzungsmittel, und Inkontinenzwindeln. Danke, Stefan, für alles.

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Tsunami an Daten

Der Preis für die mißratene Wortschöpfung im Jahr 2014 geht an Alexander Dobrindt. Obwohl wir erst März haben, ist diese Aussage in diesem Jahr eigentlich nicht mehr zu toppen.

Die fortschreitende Digitalisierung durchdringe fast alle Lebensbereiche. „Wir werden einen Tsunami an Daten, eine gigantische Welle auf uns zukommen sehen“, sagte der neue deutsche Infrastrukturminister gestern auf der CeBIT.

Wer im Zusammenhang mit Daten von einem Tsunami spricht, und dann ausgerechnet auf einer Computermesse, die sich das Leitmotto „Datability“, also den verantwortungsvollen Umgang mit einer großen Menge an Daten, gegeben hat, demonstriert, daß er wirklich noch nicht im Informationszeitalter angekommen ist.

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Wider dem Kulturpessimismus

Beinahe im Stundentakt gibt seit Sommer 2013 neue Enthüllungen von Edward Snowden zur „Ausspähung durch die NSA“.

Es hat dann eine Weile gedauert, aber mittlerweile scheint es auch beinahe im Stundentakt ein Statement aller deutschen Internetaktivisten dazu zu geben. Sascha Lobo, Markus Beckedahl, und auch Altmeister wie Hans Magnus Enzensberger beschwören den Untergang des Abendlandes wegen der NSA. Politiker reagieren hilflos; alles, was ihnen einfällt, sind lächerliche Vorschläge wie ein „No-Spy-Abkommen“ mit den USA abzuschließen, so geäußert z.B. von Brigitte Zypries. Als ob sich Spione jemals an Gesetze gehalten hätten 😛

Edward Snowden

Jede einzelne der kritischen Äußerungen von Snowden, Appelbaum, Beckedahl et al. ist natürlich bedenkenswert. Aber in der Summe gibt das einen Kulturpessimismus in Deutschland, der so langsam an die Substanz geht.

Ich versuche jetzt, mit meinen bescheidenen Mitteln, dagegen zu halten. So lese ich beispielsweise heute in der Zeitung, daß ab 31. März der verschlüsselte Zugriff beim POP3-Abruf von Mails zur Pflicht gemacht werden soll, von Mitgliedern der Initiative „E-Mail made in Germany“, also GMX, Web.de, Freenet und die Telekom. Hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Zuerst werden wir von der NSA ausspioniert, und jetzt werden wir von dieser seltsamen Initiative entmündigt. Die merken nicht, daß sie genauso autoritär agieren wie die vielkritisierte NSA.

Ich lehne dieses Ansinnen ab, weil durch die zusätzliche Sicherheit der Komfort beim Abruf von E-Mails eingeschränkt wird, und weil ich die NSA-Paranoia nicht teile. Sollten die wirklich an ihrem Vorhaben festhalten, werde ich den Web.de Club-Vertrag kündigen und mir eigene, unverschlüsselte E-Mail-Anbieter suchen.

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Bildung Geschichte Internet

Sascha Lobo ist digital gekränkt

Sascha Lobo ist seit Jahren einer der bekanntesten deutschen Blogger und Internetexperten. Nun fühlt er sich durch die von Edward Snowden aufgezeigten Ereignisse gekränkt und schreibt das ausführlich in der FAZ.

Sascha Lobo

Ich denke, wir sind selbst schuld, daß die Lage in Deutschland so ist, wie sie ist. Nelson Mandela hat in Südafrika eine Wahrheits- und Versöhnungskommission gegründet, und heute gibt es in Südafrika, bei all seinen Problemen, keine rassistische Spaltung der Gesellschaft mehr in schwarz und weiß.

Wir in Deutschland haben eine Stasi-Unterlagenbehörde (Gauck-Behörde) eingerichtet, die Deutschland nicht versöhnt, sondern die Spaltung zwischen ehemaligen MfS-Mitarbeitern und allen anderen noch vertieft hat.

Wenn wir es so wie Nelson Mandela gemacht hätten, würde die ehemaligen MfS-Mitarbeiter mit ihrem in der DDR erworbenen Expertenwissen heute für Deutschland spionieren, und sie wären genauso gut wie die NSA und Frau Merkel hätte keinen Grund, Herrn Obama „Stasi-Methoden“ vorzuwerfen. Stattdessen könnte sie bei ihrem wöchentlichen Kabinetts-Briefing über die von Obamas Handy abgehörten Gespräche berichten.

Und alle wären glücklich. Und Sascha Lobo könnte sich den Gang zum Psychotherapeuten sparen.

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Bildung Ethik

Warum ich Robert Betz hasse

Möge er im Jahr 2014 endlich mal seine Klappe halten.

Originalzitate Robert Betz bei Facebook Mein Kommentar dazu
Schaffe Ordnung in dir und dein Leben klärt und ordnet sich als Folge hiervon. Ordnung ist was für Kleingeister. Das Leben und die Welt ist chaotisch und eben nicht geordnet, und das ist auch gut so.
Die Unordnung, der Unfrieden und die Konflikte im Außen sind das Ergebnis und der Spiegel unserer inneren Unordnung, unseres Unfriedens mit uns selbst und mit unserer Vergangenheit. Wenn wir die Zustände im Außen (im Körper, in unseren Partnerschaften, Familien, Firmen und anderen Gemeinschaften) ändern wollen, dürfen wir unsere Verantwortung für unsere inneren Zustände und Energien (Gedanken, Gefühle, Verstrickungen, verschlossenes Herz u.a.) erkennen und übernehmen und in uns Ordnung schaffen. Konflikte sind dazu da, gelöst zu werden. Betz lehnt Unordnung, Unfrieden und Konflikte ab und hält sie für was schlechtes. Das sind sie aber nicht! Schlecht ist die Friedhofsruhe, bei der alle Konflikte negiert werden und mit Friede, Freude, Eierkuchen übertüncht werden. Natürlich können wir in uns Ordnung schaffen, wenn wir das wollen, aber das muß nicht sein. Und Zustände im Außen müssen wir aktiv angehen; nur Selbstbetrachtung hilft herzlich wenig.
Wer sein Herz öffnet für die Liebe zu sich selbst und zu dem kleinen wütenden, verletzten, ängstlichen oder traurigen Kind in sich, zu seinen Mitmenschen und zum Leben, wer sich entscheidet, das bisher Ungeliebte jetzt zu ‚durchlieben‘, der wird in diesem Transformationsjahr große Sprünge in seinem Leben machen können und Veränderungen herbeiführen, die er als ‚Wunder‘ empfindet, weil der Verstand sich nicht vorstellen kann, was die Liebe bewirken kann. Betz beleidigt seine Leser, indem er sie als ‚verletzte, ängstliche und traurige Kinder‘ bezeichnet. Er macht sie erst klein, damit er sie hinterher trösten und seine Pamphlete besser verkaufen kann. Das ist durchsichtig und abscheulich. Wer sein Herz öffnet, muß natürlich sich selbst bejahen, aber er muß vor allem sein Herz zu anderen Menschen öffnen. Sonst bleibt man im Egoismus stecken und schadet anderen und letztlich auch sich selbst.
Nutze das Wochenende für Stunden der Stille mit dir selbst, für Reflexion, Besinnung, Meditation. bla bla bla. Natürlich ist es sinnvoll, zu reflektieren, sich zu besinnen und ggf. zu meditieren. Aber das ist stets Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck.
Was soll mir das Wichtigste in meinem Leben sein? Wie gut gehe ich täglich mit mir selbst um in meinen Gedanken und Handlungen? Was liebe ich an mir und wofür lobe ich mich? Egoismus pur. Es geht bei Betz nur um ich, ich, ich. – Stattdessen sollte man sich fragen: Wie gehe ich mit anderen um? Kann es nicht sein, daß die auch wichtig sind?
Wieviel Zeit schenke ich der Pflege meines Innenlebens, dem bewussten Durchfühlen meiner (unangenehmen) Gefühle und der Klärung meiner Gedanken? Küchenpsychologie, die bei einem professionellen Therapeuten sicher richtig und wichtig sein kann, aber im Selbstversuch eher schädlich ist.
Wenn ich einmal aus meinem Körper gehe, welche Qualität von Leben möchte ich dann gelebt haben? Wie möchte ich einmal zurückschauen können auf das dann von mir gelebte Leben? Die Fragen sind an sich nicht falsch, und natürlich sollte man sich darüber Gedanken machen. Aber wichtig ist das Hier und Heute. Wenn ich Robert Betz lese und kommentiere, komme ich mir manchmal vor wie Luther in seiner Argumentation gegen den Papst, vor fast 500 Jahren. Ist die Zeit im Jahr 1517 stehengeblieben für Robert Betz?
Ich wünsche allen ein besinnliches Wochenende, bei dem du selbst im Zentrum deiner Aufmerksamkeit und Liebe stehst und am Sonntag Abend sagen kannst: ‚Ich war wirklich FÜR mich da!‘ Ich wünsche allen ein besinnliches und gesundes Wochenende, bei dem deine Mitmenschen im Zentrum deiner Aufmerksamkeit stehen, damit du am Sonntag Abend sagen kannst: ‚Ich war für mich, und auch für andere da, und das hat mir gut getan!‘
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Bildung Internet Jura Politik

Vorratsdatenspeicherung

Lummaland hat eine tolle Analyse zur Digitalen Agenda im Koalitionsvertrag geschrieben. Danke! Das war wirklich eine Fleißarbeit und in vielen Bereichen habe ich hier sehr viel gelernt. Ich stimme dem Fazit überwiegend zu; wenn ich hier zwei Kritikpunkte anbringe, dann soll das nicht darüber hinwegtäuschen, daß ich in fast allen Punkten zu 100% d’accord bin.

So sehr ich Valentina Kerst schätze: der Vorschlag eines „freiwilligen sozialen Jahres digital“ ist schon bezeichnend für den Zustand unseres Landes. Digitale Bildung ist ein Kernelement des Bildungssystems des 21. Jahrhunderts. Diese Leistung Freiwilligen aufzubürden, verkennt deren Wichtigkeit und ist im Grunde eine Kapitulation vor dem Beharrungsvermögen der Mehrheitsgesellschaft, die es sich doch tatsächlich im Jahr 2013 erdreisten kann, zu behaupten „Das Internet ist für uns alle Neuland“.

Angie

Leider stimme ich an einem zentralen Punkt überhaupt nicht überein. Ich bin eigentlich gegen die GroKo, aber nur wegen der geplanten Einführung der Vorratsdatenspeicherung (die mit der FDP ja nicht zu machen war) bin ich gewillt, dem KoaVer zuzustimmen. Weil jetzt endlich die Chance besteht, die VDS durchs Parlament zu peitschen.

Ich sehe und verstehe die Bedenken der VDS-Gegner durchaus, aber es gibt (leider) keine Alternative zur VDS.

Wenn wir nicht in einer Gesellschaften leben wollen, in der jeder das Internet für anonyme Beschimpfungen, Bedrohungen, Mobbing und Schlimmeres mißbrauchen kann, ohne Angst davor, dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Ohne VDS werden die Grundwerte unserer Gesellschaft zerstört, und das kann keiner wollen. Ich zumindest will das nicht. Ich will in einer freien, gerechten, solidarischen Gesellschaft leben.

terrorist

„Wer beobachtet wird, ist nicht frei“ schreiben viele Gegner der VDS. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn niemand beobachtet wird, sind wir alle unfrei und gefährdet. Und das gilt im „richtigen Leben“, aber in der digitalen Gesellschaft noch viel mehr.

Deshalb bin ich für die VDS.