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Warum ich Robert Betz hasse

Möge er im Jahr 2014 endlich mal seine Klappe halten.

Originalzitate Robert Betz bei Facebook Mein Kommentar dazu
Schaffe Ordnung in dir und dein Leben klärt und ordnet sich als Folge hiervon. Ordnung ist was für Kleingeister. Das Leben und die Welt ist chaotisch und eben nicht geordnet, und das ist auch gut so.
Die Unordnung, der Unfrieden und die Konflikte im Außen sind das Ergebnis und der Spiegel unserer inneren Unordnung, unseres Unfriedens mit uns selbst und mit unserer Vergangenheit. Wenn wir die Zustände im Außen (im Körper, in unseren Partnerschaften, Familien, Firmen und anderen Gemeinschaften) ändern wollen, dürfen wir unsere Verantwortung für unsere inneren Zustände und Energien (Gedanken, Gefühle, Verstrickungen, verschlossenes Herz u.a.) erkennen und übernehmen und in uns Ordnung schaffen. Konflikte sind dazu da, gelöst zu werden. Betz lehnt Unordnung, Unfrieden und Konflikte ab und hält sie für was schlechtes. Das sind sie aber nicht! Schlecht ist die Friedhofsruhe, bei der alle Konflikte negiert werden und mit Friede, Freude, Eierkuchen übertüncht werden. Natürlich können wir in uns Ordnung schaffen, wenn wir das wollen, aber das muß nicht sein. Und Zustände im Außen müssen wir aktiv angehen; nur Selbstbetrachtung hilft herzlich wenig.
Wer sein Herz öffnet für die Liebe zu sich selbst und zu dem kleinen wütenden, verletzten, ängstlichen oder traurigen Kind in sich, zu seinen Mitmenschen und zum Leben, wer sich entscheidet, das bisher Ungeliebte jetzt zu ‚durchlieben‘, der wird in diesem Transformationsjahr große Sprünge in seinem Leben machen können und Veränderungen herbeiführen, die er als ‚Wunder‘ empfindet, weil der Verstand sich nicht vorstellen kann, was die Liebe bewirken kann. Betz beleidigt seine Leser, indem er sie als ‚verletzte, ängstliche und traurige Kinder‘ bezeichnet. Er macht sie erst klein, damit er sie hinterher trösten und seine Pamphlete besser verkaufen kann. Das ist durchsichtig und abscheulich. Wer sein Herz öffnet, muß natürlich sich selbst bejahen, aber er muß vor allem sein Herz zu anderen Menschen öffnen. Sonst bleibt man im Egoismus stecken und schadet anderen und letztlich auch sich selbst.
Nutze das Wochenende für Stunden der Stille mit dir selbst, für Reflexion, Besinnung, Meditation. bla bla bla. Natürlich ist es sinnvoll, zu reflektieren, sich zu besinnen und ggf. zu meditieren. Aber das ist stets Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck.
Was soll mir das Wichtigste in meinem Leben sein? Wie gut gehe ich täglich mit mir selbst um in meinen Gedanken und Handlungen? Was liebe ich an mir und wofür lobe ich mich? Egoismus pur. Es geht bei Betz nur um ich, ich, ich. – Stattdessen sollte man sich fragen: Wie gehe ich mit anderen um? Kann es nicht sein, daß die auch wichtig sind?
Wieviel Zeit schenke ich der Pflege meines Innenlebens, dem bewussten Durchfühlen meiner (unangenehmen) Gefühle und der Klärung meiner Gedanken? Küchenpsychologie, die bei einem professionellen Therapeuten sicher richtig und wichtig sein kann, aber im Selbstversuch eher schädlich ist.
Wenn ich einmal aus meinem Körper gehe, welche Qualität von Leben möchte ich dann gelebt haben? Wie möchte ich einmal zurückschauen können auf das dann von mir gelebte Leben? Die Fragen sind an sich nicht falsch, und natürlich sollte man sich darüber Gedanken machen. Aber wichtig ist das Hier und Heute. Wenn ich Robert Betz lese und kommentiere, komme ich mir manchmal vor wie Luther in seiner Argumentation gegen den Papst, vor fast 500 Jahren. Ist die Zeit im Jahr 1517 stehengeblieben für Robert Betz?
Ich wünsche allen ein besinnliches Wochenende, bei dem du selbst im Zentrum deiner Aufmerksamkeit und Liebe stehst und am Sonntag Abend sagen kannst: ‚Ich war wirklich FÜR mich da!‘ Ich wünsche allen ein besinnliches und gesundes Wochenende, bei dem deine Mitmenschen im Zentrum deiner Aufmerksamkeit stehen, damit du am Sonntag Abend sagen kannst: ‚Ich war für mich, und auch für andere da, und das hat mir gut getan!‘

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