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Google Internet Jura

Das Landgericht Hamburg verbietet Google und Bing

Urheberrecht: „Landgericht Hamburg bestätigt als erstes deutsches Gericht: Wer einen Link auf eine Seite mit geklauten Bildern setzt, haftet wegen Urheberrechtsverletzung“.

Was ist eine Suchmaschine, wenn nicht eine Ansammlung von Links? Kein Crawler kann den Anforderungen dieses Urteils entsprechen. Folglich sind Google, Bing, Yahoo & Co ab sofort verboten.

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Internet Transport & Verkehr

Fahrt mit der Deutschen Bahn

Ich finde das nach wie vor unmöglich. Bei einer Buchung auf www.bahn.de wird die „Karte zur Fahrt“ nicht etwa mit den Bahnstrecken, sondern mit den Autobahnen angezeigt. Was interessieren mich als Bahnreisender die Autobahnen?

kartezurfahrt

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Internet VWL

Paydirekt

Heise bringt heute einen Artikel: Ein Jahr Paydirekt: Der Kampf ums Bezahlen im Internet

Wenn es nicht so traurig wäre, was sich die deutsche Kreditwirtschaft derzeit leistet, könnte man darüber lachen.

Paydirekt Fail

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Internet Politik Transport & Verkehr

Einstellung von Touch&Travel

Mit der Einführung von Touch&Travel haben wir gemeinsam mit Ihnen einen großen Schritt in Richtung „mobiles Ticketing“ vollzogen.

Unsere Marktforschungen haben jedoch gezeigt, dass unsere Kunden im Nahverkehr eine „Alles-aus-einer-Hand“-App mit Informationen und zusätzlichen Services von ihren jeweiligen Verkehrsverbünden/-unternehmen erwarten. Häufig bieten diese ihren Kunden eigene Apps an, die durch deren Kunden bereits genutzt werden.

Vor diesem Hintergrund teilen wir Ihnen bereits heute mit, dass Touch&Travel zum 30. November 2016 eingestellt wird.

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Diese Nachricht überrascht mich nicht wirklich, da ich in den letzten Jahren erlebt habe, daß nur sehr, sehr wenige Menschen aus meinem Umfeld Touch&Travel genutzt haben. Ich finde die Entwicklung dennoch schade.

Gerade, wenn man den ÖPNV fördern möchte, ist es einfach sinnvoll, wenn man sich bei Ankunft in einer neuen Stadt nicht mit den Details des örtlichen Nahverkehrs rumschlagen muß. Man kommt an, mit dem ICE oder dem Fernbus, setzt sich in den Bus oder die Straßenbahn, kauft mit Touch&Travel eine Fahrkarte, und der Rest geschieht von alleine.

So weit die Theorie. In der Praxis habe ich durch einen Anruf bei der Touch&Travel-Hotline gerade erfahren, daß insbesonders die Weigerung der Verantwortlichen im Verkehr und bei der DB in NRW – als bevölkerungsreichstem Ballungsgebiet in Deutschland – und in Bayern, sich Touch&Travel anzuschließen, zu dessen Ende geführt hat. Ich hätte mir sehr gewünscht, daß die Sturköpfe in Düsseldorf und München sich einsichtiger gezeigt hätten. Diese Entwicklung ist ein Rückschlag für den umweltfreundlichen Verkehr in Deutschland.

Außerdem war Touch&Travel viel, viel besser als die Angebote der Verkehrsverbünde. Zum Beispiel nutze ich hier in Köln notgedrungen das Handyticket von KVB/VRS, weil es Touch&Travel in NRW ja nicht gibt. Die Abrechnung, die ich von Handyticket Deutschland hierfür erhalte, ist jeden Monat ein Katastrophe. Jede Menge Hieroglyphen, aber die eigentlich wichtigen Informationen, nämlich Start- und Zielpunkt (oder zumindest Startpunkt) der Reise ist auf der Rechnung nicht aufgeführt. Außerdem ist die Sortierung falsch. Das Datum der Fahrten ist aufsteigend sortiert, aber wenn ich zwei Fahrten am selben Tag gebucht habe, zeigt mir Handyticket Deutschland die spätere Fahrt zuerst an.

Im Gegensatz dazu Touch&Travel. Wenn ich mit denen per Handy ein Ticket buche, ist die Fahrt auf der Rechnung ganz detailliert aufgelistet. Mit Starthaltestelle, Endhaltestelle, genauer Uhrzeit, genutztem Zug oder Bus usw. Außerdem schafft es Touch&Travel, mehrere Fahrten kostengünstig zu einem Ticket zusammenzufassen, etwas, was beim Angebot von Handyticket Deutschland nicht geht.

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Internet Politik

Sicherheit auf der dmexco

Über 50.000 Besucher waren dieses Jahr auf der dmexco, der Leitmesse für Digitalmarketing, Mitte September im schönen Köln. Auch ich entschied mich, am 15. September nachmittags noch ein paar Stunden über die Messe zu schlendern und einige Gespräche zu führen.

dmexco Köln

Doch dieses Jahr war alles anders. Im Zuge der allgemeinen Angst vor Terror waren große weiße Zelte vor dem Eingang Nord der Kölnmesse (koelnmesse) aufgebaut, und ein paar Dutzend Leute führten Taschenkontrollen durch. Schließlich wollte man vermeiden, daß ein Salafist eine Bombe einschmuggelt und ein paar hundert Menschen in die Luft sprengt.

Ich hatte aber keine Lust auf Taschenkontrollen, weil ich am Nachmittag des zweiten und letzten Messetags eh ziemlich spät dran war. Deshalb ging ich einfach, mit prall gefülltem Rucksack, an den Sicherheitskontrollen vorbei. Wieso auch nicht? Keiner hat mich aufgehalten. Es war auch ziemlich heiß an diesem Nachmittag.

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Bildung Internet

Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten

So schreibt es mir meine Bank heute:

Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Viele Lebens- und Arbeitsbereiche sind davon betroffen. Bei aller Euphorie für die Gestaltung der Zukunft sollten Sie aber die Datensicherheit in Ihrem Unternehmen nicht vergessen. Cyberrisiken lauern an vielen Stellen. Neben technischen Schutzmaßnahmen ist auch der Abschluss einer Cyber-Versicherung zu empfehlen. Sie vervollständigt die klassische Betriebshaftpflichtversicherung. Hier erfahren Sie mehr.

Und so würde ich den gleichen Sachverhalt formulieren:

Das analoge Zeitalter ist vorbei. Die Digitalisierung ermöglicht einen Zugewinn an Produktivität und Lebensfreude. Privat und im Beruf können wir schneller und produktiver leben und langweilige Routinearbeiten abschaffen. Um dabei die Datensicherheit nicht zu vergessen, sollten technische Schutzmaßnahmen und auch eine Versicherung in Erwägung gezogen werden. Das ermöglicht Ihnen, die Chancen der Digitalisierung beherzter anzugehen und davon unbesorgt zu profitieren. Hier erfahren Sie mehr.

Erkennen Sie den Unterschied? Für meine Bank ist das Internet wohl vor allem Neuland und Risiko. Das macht mich alles irgendwie traurig.

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English Google Internet Webseiten

What’s in a name?

In most countries, Yahoo! was a stupid name for what tried to be a serious company. Whatever Marissa Mayer did right or wrong, not changing that name to something less American was the most serious mistake to make.

Marissa Mayer

This had been going on for years. Yahoo! was simply the best, most professionally managed and most trustworthy internet service you could imagine. However, the silly sounding name destroyed it all.

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Internet Religion Webseiten

Tagebuch eines Pfarrers

Der Titel dieses Blogs ist entlehnt dem Tagebuch eines Pfarrers von Hans Spiegl aus Österreich. Normalerweise haben meine Beiträge mehr mit meinem eigenen Leben zu tun, und ich bin nun mal kein Pfarrer, sondern Informatiker. Aber manchmal sind die Grenzen zwischen den beiden Berufen fließend. Das hier ist so ein Fall.

Variomedia Domainangebot
Nachdem ich nun schon seit über 10 Jahren Reseller von Domains bin, also Internetadressen (Domains) „beim Großhandel“ einkaufe und an Endkunden weiterverkaufe, ist es jetzt erstmals passiert: wie ich vor einer Woche erfuhr, ist einer meiner Kunden Anfang des Jahres überraschend verstorben.

Da der Kunde ganz in meiner Nähe wohnte, ging ich am Freitag abend dort vorbei, um die fällige Rechnung in den Briefkasten zu werfen und die Briefmarke zu sparen. Doch der Briefkasten war innen im Treppenhaus, und auf mein Läuten machte der Kunde nicht auf. Also klingelte ich bei der Nachbarin, damit sie mich zur Briefkastenanlage reinläßt und ich die Rechnung dort einwerfen kann. Doch der Briefkasten war zugeklebt und mit der Aufschrift „verstorben“ versehen.

Ich war schockiert. Doch schnell kam ich ins Gespräch mit der Nachbarin, und ich sagte zunächst nur, daß ich einen Brief habe, der eigentlich in eben diesen zugeklebten Briefkasten sollte. Das war nun keine besonders spannende Information, doch die Nachbarin war dennoch nett zu mir und wir redeten noch etwas an der Türschwelle weiter.

Bald stellte sich heraus, daß sie Mitglied der Nathanaelgemeinde ist. Dort bin ich Presbyter und Finanzkirchmeister, sagte ich, und das waren für sie wohl Schlüsselworte. Einen Briefträger hätte sie an dieser Stelle wohl weggeschickt, doch als Mitglied des Presbyteriums war ich offensichtlich auf einer anderen sozialen Stufe. Sie bat mich, einen immerhin wildfremden Menschen, kurzerhand in ihre Wohnung.

Im Verlauf des Gesprächs wurde klar, daß mein Kunde keines natürlichen Todes gestorben war. Er hatte wohl im Januar seine Mutter verloren, außerdem war er, wie ich wußte, seit zwei Jahren geschieden und hatte große Sorgen um sein behindertes Kind. Er hatte versucht, eine neue Freundin zu finden, und gleichzeitig beruflich „auf den Beinen zu bleiben“, doch im Alter von 61 Jahren hatte ihn die Gesamtsituation wohl überfordert.

Im Lauf der Zeit wandelte sich meine Rolle, auf dem Sofa dieser fremden Frau, immer mehr von der eines „Briefträgers“ zu der eines Seelsorgers. Ich erfuhr immer mehr, nicht nur aus dem Leben meines verstorbenen Kunden, sondern auch aus der variantenreichen Vergangenheit meiner Gesprächspartnerin selbst. Auch sie war wohl, einige Monate nach dem Tod ihres Nachbarn, immer noch geschockt, und ich hatte das Gefühl, das Gespräch mit mir hat auch ihr geholfen, die Erlebnisse zu verarbeiten.

Deswegen heißt dieser Beitrag heute „Tagebuch eines Pfarrers“. Wie ich finde, zu Recht.

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WhatsApp verschlüsselt die Kommunikation

Seit gestern ist es also wohl amtlich: die Chats bei WhatsApp werden in der Regel verschlüsselt.

whatsapp

Damit wird die Privatsphäre noch mehr betont, die staatliche Kontrolle ausgehöhlt und der Terrorismus unterstützt. Jeder kann jetzt auch mit WhatsApp, das nach eigenen Angaben von 1 Milliarde Menschen weltweit genutzt wird, sicher privat kommunizieren. Und das in einer Zeit, in der Terroranschläge weltweit zunehmen und staatliche Kontrolle dringend gebraucht wird, um die Welt für uns alle sicherer zu machen.

Ich warte noch ein paar Wochen ab, dann melde ich mich schweren Herzens von WhatsApp ab. Auch wenn es viele Kontakte gibt, die ich in den letzten Monaten fast ausschließlich über WhatsApp erreicht habe. Das ist schade. Aber einen solchen Dienst weiter zu nutzen, kann ich mit meinem Gewissen nicht verantworten.

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Abenteuer Internet Transport & Verkehr VWL Webseiten

Wimdu und so

An manchen Tagen frage ich mich, wie eigentlich der „typische deutsche Jungunternehmer“ aussieht. Wenn ich mir ansehe, was Arne Kahlke und Sören Kress seit einiger Zeit in ihrem alten Elektromotorengebäude am Volkspark Humboldthain in Berlin-Wedding so machen, dann denke ich mir: das kanns ja wohl nicht sein.