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Einstellung von Touch&Travel

Mit der Einführung von Touch&Travel haben wir gemeinsam mit Ihnen einen großen Schritt in Richtung „mobiles Ticketing“ vollzogen.

Unsere Marktforschungen haben jedoch gezeigt, dass unsere Kunden im Nahverkehr eine „Alles-aus-einer-Hand“-App mit Informationen und zusätzlichen Services von ihren jeweiligen Verkehrsverbünden/-unternehmen erwarten. Häufig bieten diese ihren Kunden eigene Apps an, die durch deren Kunden bereits genutzt werden.

Vor diesem Hintergrund teilen wir Ihnen bereits heute mit, dass Touch&Travel zum 30. November 2016 eingestellt wird.

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Diese Nachricht überrascht mich nicht wirklich, da ich in den letzten Jahren erlebt habe, daß nur sehr, sehr wenige Menschen aus meinem Umfeld Touch&Travel genutzt haben. Ich finde die Entwicklung dennoch schade.

Gerade, wenn man den ÖPNV fördern möchte, ist es einfach sinnvoll, wenn man sich bei Ankunft in einer neuen Stadt nicht mit den Details des örtlichen Nahverkehrs rumschlagen muß. Man kommt an, mit dem ICE oder dem Fernbus, setzt sich in den Bus oder die Straßenbahn, kauft mit Touch&Travel eine Fahrkarte, und der Rest geschieht von alleine.

So weit die Theorie. In der Praxis habe ich durch einen Anruf bei der Touch&Travel-Hotline gerade erfahren, daß insbesonders die Weigerung der Verantwortlichen im Verkehr und bei der DB in NRW – als bevölkerungsreichstem Ballungsgebiet in Deutschland – und in Bayern, sich Touch&Travel anzuschließen, zu dessen Ende geführt hat. Ich hätte mir sehr gewünscht, daß die Sturköpfe in Düsseldorf und München sich einsichtiger gezeigt hätten. Diese Entwicklung ist ein Rückschlag für den umweltfreundlichen Verkehr in Deutschland.

Außerdem war Touch&Travel viel, viel besser als die Angebote der Verkehrsverbünde. Zum Beispiel nutze ich hier in Köln notgedrungen das Handyticket von KVB/VRS, weil es Touch&Travel in NRW ja nicht gibt. Die Abrechnung, die ich von Handyticket Deutschland hierfür erhalte, ist jeden Monat ein Katastrophe. Jede Menge Hieroglyphen, aber die eigentlich wichtigen Informationen, nämlich Start- und Zielpunkt (oder zumindest Startpunkt) der Reise ist auf der Rechnung nicht aufgeführt. Außerdem ist die Sortierung falsch. Das Datum der Fahrten ist aufsteigend sortiert, aber wenn ich zwei Fahrten am selben Tag gebucht habe, zeigt mir Handyticket Deutschland die spätere Fahrt zuerst an.

Im Gegensatz dazu Touch&Travel. Wenn ich mit denen per Handy ein Ticket buche, ist die Fahrt auf der Rechnung ganz detailliert aufgelistet. Mit Starthaltestelle, Endhaltestelle, genauer Uhrzeit, genutztem Zug oder Bus usw. Außerdem schafft es Touch&Travel, mehrere Fahrten kostengünstig zu einem Ticket zusammenzufassen, etwas, was beim Angebot von Handyticket Deutschland nicht geht.

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