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Ethik Jura Politik Transport & Verkehr

Im Namen des Volkes

Heute wurde meine Klage vor dem Verwaltungsgericht Köln verhandelt (10 K 3162/15). Um 9.50 Uhr wurde sie abgewiesen, im Namen des Volkes. Das biometrische Paßbild in meinem Reisepaß verstößt nicht gegen die Menschenwürde nach Artikel 1 Grundgesetz. Ich habe kein Recht darauf, ein nicht-biometrisches Paßfoto zu verwenden.

Reisepass

Da die Vorschrift, ein biometrisches Paßfoto zu verwenden, nicht im Paßgesetz, sondern in der entsprechenden Verordnung zu finden ist, hätte das Gericht die Macht gehabt, diese Verordnung für rechtswidrig zu erklären. Dieses Recht hat das Verwaltungsgericht Köln nicht genutzt.

Ich warte jetzt ab, was in der Urteilsbegründung steht, dann überlege ich mir, ob ich in die nächste Instanz gehe.

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Abenteuer Ethik Transport & Verkehr

Elon Musk

elonmusk

Dieser Mann ist ein Phänomen. Ich verstehe zwar nicht, was man an ihm finden kann; die meisten seiner Ideen finde ich schlicht durchgedreht, elitär, und an den Bedürfnissen der „normalen Menschen“ vorbei.

Aber ein Visionär ist er dennoch. Viele Menschen kennen und lieben seine Produkte, allen voran der Tesla. Ist er der neue Thomas J. Watson oder Steve Jobs? Was macht Elon Musk für viele so attraktiv?

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Ethik Religion

Sündige tapfer

Steh dazu, daß Du Fehler machst. Das weißt Du. Du wirst es nicht verhindern. Alles andere führt in eine Bigotterie hinein.

Man nimmt Risiken in Kauf. Man traut sich was. Das ist gut christlich. Christen wissen sich geliebt, und die Liebe treibt die Angst aus. Wenn ich weiß, daß Gott eh auf meiner Seite ist, dann kann ich auch stückweise Angst verlieren.

Wenn ich keinen Gott habe, sondern nur noch Regeln, dann werde ich an den Regeln katastrophal scheitern. Weil niemand mehr zugeben kann, daß er einen Fehler gemacht hat.

Und deswegen trau ich mich was.

Martin Luther, ausgelegt von Hans Spiegl

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Ethik Transport & Verkehr VWL

Unister Chef Thomas Wagner ist tot

Ich frage mich, ob Thomas Wagners tragischer Tod nicht in Wirklichkeit ein Suizid war, weil er mit Unister gescheitert ist und die Schmach, in Deutschland, nicht zu ertragen wagte.

„Konstruktiv mit Fehlern umgehen lernen“ müssen nicht nur wir, wenn wir gescheitert sind, sondern auch unsere Mitmenschen. Es ist leider immer noch so, daß Fehler in Deutschland zu wenig „Vergebung“ hervorrufen. Wer einmal als Start-Up Unternehmer gescheitert ist, erhält in Deutschland zu selten eine zweite Chance.

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Energie Ethik Transport & Verkehr

Autoteilen in Köln im Sommer 2016

Über neue Entwicklungen im CarSharing berichtete die Rhein-Schiene in der Ausgabe 54 vom Winter 2014/2015. Dabei wurde das klassische CarSharing (in Köln cambio, früher bekannt als StattAuto) dem neuen Free-Floating CarSharing (car2go, DriveNow) gegenübergestellt und Unterschiede in Preis, Nutzergruppen, individuellem Verhalten und Umweltauswirkungen herausgearbeitet.

Ich habe in den 18 Monaten seit Erscheinen der Rhein-Schiene 54 weiterhin alle drei CarSharing Anbieter genutzt, da ich als Großstadtbewohner natürlich kein eigenes Auto besitze, auf dessen Komfort aber dennoch manchmal nicht verzichten will.

Seit einiger Zeit bieten zwei der drei Anbieter (cambio und DriveNow) auch Elektrofahrzeuge an. Sie sind brandneu, bequem und nach einer kleinen Eingewöhnungsphase kaum anders zu fahren als andere Autos auch. Allerdings müssen die cambio-Autos natürlich nach wie vor nach jeder Ausleihe an die Station zurückgebracht und dort wieder mit dem Aufladekabel verbunden werden. Das ist relativ umständlich, denn man braucht nicht weniger als drei Medien: die cambio-Karte zum Starten der Miete, den Autoschlüssel zum Entsperren der Kabelverriegelung am Auto und dann noch die Ladestationskarte, um dort das Kabel ein- und auszustecken. Besonders ärgerlich ist, daß man auch nach einer kurzen Fahrt, wenn der Akku des Autos noch zu 99,5% voll ist, gezwungen wird, das Ladekabel bei der Rückgabe wieder anzuschließen, was einige Minuten in Anspruch nimmt und bei Regenwetter mitunter sehr unangenehm sein kann.

Im Unterschied dazu können die i3-BMWs von DriveNow, wie beim FreeFloating CarSharing üblich, stets an jedem Ort abgestellt werden. Ein Anschließen des Ladekabels ist nicht erforderlich. Der Nachteil ist dann natürlich, daß es schon ab und zu mal Herzklopfen verursacht, wenn man ein solches Elektroauto gebucht hat, dann einsteigt und merkt, daß der Akkustand nur noch 10% beträgt. Das reicht nur noch für etwa 10 km – schaffe ich es damit überhaupt zum Hauptbahnhof, oder bleibt das Auto unterwegs stehen und dann ist mein Zug weg?

Eine Besonderheit gibt es bei car2go: das Unternehmen war bisher zweigleisig gefahren und bot sowohl FreeFloating CarSharing mit den kleinen blau-weißen Smarts als auch stationsbasiertes CarSharing mit schwarzen B-Klasse Mercedes an. Ab Juni 2016 wird car2go letzteres nun aufgeben und die Mercedes Autos dem FreeFloating-System anschließen, so daß man dort dann, wie bisher schon bei DriveNow mit den BMWs und Minis, zwei verschiedene Fahrzeuggrößen zur Auswahl haben wird, die man (fast) überall in Köln abstellen kann.

Aus meiner Sicht hat car2go hier den Trend der Zeit erkannt. Das stationsbasierte CarSharing ist ein Auslaufmodell. Einwegfahrten mit dem CarSharing Auto sind praktischer, und auch ökologischer, da die Rückfahrt per Pkw oft entfällt und dadurch weniger Pkws durch Köln fahren. Auch müssen beim stationären CarSharing stets Parkplätze vorgehalten werden, die leerstehen, wenn das Auto ausgeliehen ist.

cambio

Dazu kommt, daß cambio (bis auf wenige Renault ZE Elektrofahrzeuge) nur Diesel-Pkw im Angebot hat, und deren Nutzung kann ich – in der Folge von Dieselgate – nicht mehr mit meinem Gewissen verantworten. Hoffen wir also, daß auch cambio als Pionier des CarSharing in Köln diesen Trend erkennt und ein innovatives, neues Autoverleihsystem entwickeln wird.


Nachtrag (11.07.2016): Bei cambio hat man diesen Artikel gelesen und fühlt sich nicht wohl mit der hier geäußerten Kritik.

cambio schreibt im kürzlich erschienenen Blogbeitrag:

CR: cambio hat dagegen feste Stellplätze, für die cambio auch an die Vermieter bezahlt. Wir mieten die Stellplätze an, damit unsere Nutzer nicht in die Verlegenheit kommen, zum Beispiel im Feierabendverkehr nach einem Parkplatz suchen zu müssen.

Und das ist genau der Unterschied. Bei cambio werden nur die Autos geteilt, nicht die Stellplätze. Letztere sind privat. Das hat mit „teilen“ nichts mehr zu tun, das ist Luxus und nicht sozial.

Free-Floating Carsharing führt hingegen dazu, daß sowohl die Autos als auch die Parkplätze von allen Menschen geteilt werden. Das ist egalitär und sozial. Deswegen gehört dem Free-Floating Carsharing die Zukunft!

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Ethik Facebook Internet Jura Politik Webseiten

WhatsApp verschlüsselt die Kommunikation

Seit gestern ist es also wohl amtlich: die Chats bei WhatsApp werden in der Regel verschlüsselt.

whatsapp

Damit wird die Privatsphäre noch mehr betont, die staatliche Kontrolle ausgehöhlt und der Terrorismus unterstützt. Jeder kann jetzt auch mit WhatsApp, das nach eigenen Angaben von 1 Milliarde Menschen weltweit genutzt wird, sicher privat kommunizieren. Und das in einer Zeit, in der Terroranschläge weltweit zunehmen und staatliche Kontrolle dringend gebraucht wird, um die Welt für uns alle sicherer zu machen.

Ich warte noch ein paar Wochen ab, dann melde ich mich schweren Herzens von WhatsApp ab. Auch wenn es viele Kontakte gibt, die ich in den letzten Monaten fast ausschließlich über WhatsApp erreicht habe. Das ist schade. Aber einen solchen Dienst weiter zu nutzen, kann ich mit meinem Gewissen nicht verantworten.

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Ethik Politik Religion

Terror und Gott

Der berühmte Pfarrer Spiegl aus Österreich (jetzt nicht mehr Bischofshofen, sondern Mistelbach) erwähnt mich heute in seinem Podcast. Zwar nicht namentlich, aber dennoch.

Eigentlich bin ich derjenige, der diese Episode überhaupt nur angeregt hat.

Tagebuch eines Pfarrers

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Ethik Jura VWL

Tschüß Daniel Zimmer

Der Chef der Monopolkommission, Daniel Zimmer, ist als Reaktion auf die Ministererlaubnis von Sigmar Gabriel zur Übernahme von Kaisers/Tengelmann durch EDEKA zurückgetreten.

Tschüß Herr Zimmer. Die Karawane zieht weiter. Ich bin stolz auf Sigmar Gabriel, daß er sich über diese Berufsbedenkenträger hinwegsetzt, und den Ruf der SPD als Vertreter der Arbeitnehmerrechte hochhält.

EDEKA Tengelmann

Eine Klage von REWE gegen die Ministererlaubnis ist eine Frechheit. Ich habe aus Protest bereits gestern bei EDEKA und nicht wie sonst bei REWE eingekauft und werde das auch in Zukunft häufiger tun. REWE ist ein Moloch; die Stimmung in den Läden dort ist oft schlecht. Mitarbeiter werden bei EDEKA meiner Erfahrung nach viel besser behandelt.

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Abenteuer Ethik Transport & Verkehr

Dumm wie Brot

Lese gerade in der Zeitung, daß diese Schule in Haltern am See, von denen 16 Schüler und zwei Lehrer letztes Jahr beim Absturz der Germanwings-Maschine getötet wurden, dieses Jahr schon wieder Schüler zum Austausch nach Barcelona schickt, und sie fliegen wieder mit Germanwings. Manche Leute sind dumm wie Brot. Die lernen nichts aus ihren Fehlern.

Wenn mein Sohn an dieser Schule wäre, würde ich den Schuldirektor Ulrich Wessel verklagen. Es gibt gute Bahnverbindungen nach Barcelona. Nichts, aber auch gar nichts spricht dafür, schon wieder zu fliegen, noch dazu mit Germanwings.

Hier einige Gedanken zum Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März 2015

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Ethik Humor

Valentinstag

Das menschliche Gehirn ist ein faszinierendes Organ. Es arbeitet unaufhörlich, 24 Stunden am Tag, auch wenn Du schläfst. Vom Tag Deiner Geburt an bis zu dem Moment, in dem Du Dich verliebst …

Nachtrag zum gestrigen Valentinstag