Einen radikalen, panischen und unüberlegten Klimaschutz kann und wird es nicht geben können, weil wenn die Mehrheit der Bürger auf der Strecke bleibt, es sowieso zum Scheitern verurteilt ist. Aber daß wir was machen müssen (für mich steht hier schon immer der gesamtheitliche Umweltschutz zum Thema, CO2 allein ist für mich zu kurz gedacht) steht außer Frage.
Bernhard Nest
Jetzt mal abgesehen von der „großen Politik“: was kann jeder von uns machen? Deutschland stellt 1% der Weltbevölkerung, verursacht aber 2% des CO2-Ausstoßes. Also müssen wir alle unseren CO2-Ausstoß halbieren, nur, um auf dem Durchschnitt der Welt anzukommen. (eigentlich müßten wir sogar noch mehr machen, aber das ist wohl zu radikal, und wie oben dargelegt, würden dabei wohl zu viele Bürger auf der Strecke bleiben).
Wie kann ich also meinen CO2-Ausstoß halbieren? Ich habe schon seit vielen Jahren kein eigenes Auto mehr, aber ich nutze etwa 4 mal pro Woche ein Carsharing-Auto. Insgesamt sitze ich etwa 60 Minuten pro Woche im Auto. Kann ich das auf 30 Minuten halbieren? Ja, im Prinzip schon, aber das würde mir richtig weh tun.
Ich nutze etwa einmal pro Jahr ein Flugzeug, durchschnittlich zurückgelegte Flugstrecke: 1.000 km pro Jahr. Diese Flüge sind natürlich fast alle beruflich bedingt; privat fliege ich so gut wie nie. Kann ich diese Flugstrecke halbieren, auf 500 km pro Jahr? Ja, im Prinzip schon, aber das würde mein berufliches Fortkommen schon erschweren.
Ich heize im Winter nur sehr, sehr selten meine Wohnung, etwa an 20 Tagen. Kann ich das auf 10 Tage pro Winter reduzieren? Im Prinzip schon, da ich kürzlich umgezogen bin, in ein Haus mit wohl sehr gut wärmegedämmten Wänden. Mal sehen, was der kommende Winter so bringt.