Gestern habe ich einen Kindergarten in Köln besucht. Es ist ein sehr schöner Kindergarten, mit 5 Gruppen und sie nehmen auch „behinderte“ Kinder, also solche Kinder, die besonderen Förderbedarf haben. Deswegen nennen sie sich „integrativer Kindergarten“.
Der Leiter ist nett und sehr engagiert. Ich hatte ihn vor vielen Jahren schon mal besucht und interviewt. Damals war der Kindergarten noch in einem alten Gebäude untergebracht, aber auch damals gefiel mir das Konzept und die Arbeit sehr gut. Inzwischen ist die Einrichtung umgezogen in einen Neubau, der viel mehr Möglichkeiten bietet.
Der Leiter erzählte uns auch Details über die Kinder, die seinen Kindergarten besuchen. Es gibt auch „behinderte“ Kinder, aber keine schwer körperbehinderten, kein Kind sitzt z.B. im Rollstuhl. Die meisten Kinder sind psychisch behindert, z.B. leicht autistisch, aber das sieht man ihnen ja nicht an, das steht ihnen „ja nicht auf der Stirn geschrieben“, wie er sagte. Daher klappt die Integration dieser Kinder auch gut, meinte er, es gibt keine Stigmatisierung.
Wieso gibt es keine körperbehinderten Kinder? Wegen der pränatalen Diagnostik, erwähnte er so nebenbei. Viele Kinder, die eine Körperbehinderung haben, werden heutzutage gar nicht erst geboren in Deutschland.
Für mich ist das Euthanasie durch die Hintertür. Ich war, und bin es immer noch, völlig erschrocken, mit welcher Selbstverständlichkeit diese Tatsache in einem Nebensatz erwähnt wurde. Mir war nicht bewußt, wie die Realität bei deutschen Gynäkologen ist im Jahr 2013, nicht mal 70 Jahre nach Ende des „Dritten Reichs“.