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Das Streben nach Glück

Leben, Freiheit und das Streben nach Glück. Diese drei Begriffe sind zentrale Elemente schon der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung im 18. Jahrhundert.

Auch heute, fast 250 Jahre später, gibt es viele Menschen, für die das Glück ganz, ganz wichtig in ihrem Leben zu sein scheint. Der bekannte Psychologe R. Betz macht sogar ein Gegensatzpaar daraus „Hier: Normalmensch. Da: glücklicher Mensch. Und was kann es Schöneres geben?“, sagt er unter dem Beifall und den Tränen seiner Zuhörer.

Ist man also ein schlechter Mensch, wenn man kein glücklicher Mensch ist? Wenn man nicht unablässig nach Glück strebt? Muß man, nach Betz, das „Normale“ abschütteln, und den Weg zum Glück suchen? So wie schon die Menschen zum Zeitpunkt der Gründung der Vereinigten Staaten, die das Joch der englischen Kolonialmacht abschütteln wollten, weil der englische König mit seinen Steuern und Vorschriften ihrem Glück im Wege stand.

In der Leistungsgesellschaft, in der wir leben, wird ganz viel von uns abverlangt. Wir müssen morgens pünktlich bei der Arbeit sein, weil das der Chef vorschreibt. Wir müssen uns bemühen, unsere Kinder gut zu erziehen, weil das die Gesellschaft und die Familie von uns erwartet. Wir müssen glücklich sein, weil wir sonst, wie R. Betz sagt, nur normale Menschen sind.

Ich finde, wir sollten aus diesem Leistungskorsett ausbrechen. Wir müssen überhaupt nicht alles, wenn wir nicht wollen. Wir müssen schon pünktlich bei der Arbeit sein, weil die Gesellschaft nicht funktioniert, wenn nicht jeder und jede, im Rahmen seiner und ihrer Möglichkeiten, zum guten Gelingen beiträgt. Wir müssen schon unsere Kinder liebevoll erziehen, aber das machen wir in der Regel sowieso, das ist doch selbstverständlich.

Aber wir müssen ganz bestimmt nicht, jedenfalls und unbedingt nach dem Glück streben, Herr Betz. Wir können ganz einfach normale Menschen sein, die von Gott geliebt sind.

Glück

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