Tja, das passiert, wenn man keine Zeitung liest. Der Paketbote war heute pünktlich um 8 Uhr am Kindergarten. Dumm nur, daß er nicht wußte, daß der Kindergarten heute mal wieder wegen Streik geschlossen ist. Jetzt steht er schon eine Viertelstunde vor der Tür und telefoniert sich die Finger wund.
Kategorie: Abenteuer
Fernbusfahrt von Köln nach Berlin am 7.12.2014
Die Abfahrtzeit des Busses war auf 8.15 Uhr festgelegt. Leider fahren am Sonntag zu dieser Uhrzeit in Köln nur wenige Straßenbahnen, so daß ich die Bahn um 7:30 Uhr hätte nehmen müssen – das war mir zu früh. Daher fuhr ich mit dem Car2Go zum Bahnhof (Busbahnhof) am Breslauer Platz, zu einem Preis von 2,90 – also genau 10 Cent teurer als der ÖPNV (VRS Einzelticket Köln). Die 10 Minuten Wartezeit bis zur Abfahrt des Busses verbrachte ich in der DB Lounge bei kostenlosem Kakao, gestiftet von der Deutschen Bahn.
Dann bestieg ich um 8.12 Uhr den Bus, der mich zu einem Bruchteil des Bahnpreises nach Berlin bringen sollte. Die Fahrt kostet mich genau 12,47, also 12 für die Fahrt und 47 Cent als CO2-Ausgleich“
Der Busfahrer war sehr nett und hilfsbereit; er stammte wohl aus Ex-Jugoslawien. Pünktlich um 8.15 Uhr ging es los, nachdem ein vermißter Fahrgast ausgerufen worden war – der aber leider nicht erschien.
Der Bus hat heute kein WLAN und keine Steckdosen. Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich meinen Laptop voll aufgeladen.
Nach einer knappen Stunde war der erste Halt Wuppertal erreicht. Dort stiegen weitere 5 Fahrgäste zu, so daß der Bus jetzt zur Hälfte gefüllt war. Die Fahrkarte von Wuppertal nach Berlin hätte zu diesem Zeitpunkt übrigens 49,50 gekostet – ich habe ja nur 12 gezahlt. Es lohnt sich, nicht erst in letzter Minute zu buchen.
Es fahren viele ausländische Mitbürger mit dem Fernbus, da sie sich die überteuerten Züge wohl nicht leisten können.
Übrigens darf MeinFernbus von Köln nach Wuppertal wohl keine Fahrgäste befördern. Das halte ich für Quatsch und eine unökologische Reglementierung. Wieso soll der Bus die leeren Plätze nicht schon zwischen Köln und Wuppertal füllen dürfen?
Zwei Minuten vor der fahrplanmäßigen Abfahrt ging es um 9.13 Uhr weiter von Wuppertal. Bis auf einen Halt an der Raststätte ging es dann ohne Pause bis Berlin ZOB.
Gut finde ich, daß es im Bus Speisen und Getränke zu zivilen Preisen gibt. Das Bordbistro im ICE ist dagegen völlig überteuert und wird daher kaum genutzt.
An der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze gibt es eine neue Mauer. Nicht mehr zwischen Ost und West, sondern jetzt zwischen Autobahn und Nicht-Autobahn. Ehrlich gesagt, finde ich diese neue Art von Mauer, so verständlich sie auch ist, um Anwohner vor Lärm zu schützen, fast so schlimm wie die DDR-Mauer. Für Tiere ist die Autobahn damit noch mehr zu einer Barriere geworden, als sie eh schon war, und für Fahrgäste ist es einfach nur häßlich.
Wer eine Reise tut, kann was erzählen. Hier ein skuriles Schild an einer Autobahnraststätte. Seit wann kann Luftverschmutzung mit Geld aufgewogen werden? Ich dachte immer, der Ablaßhandel wäre von Martin Luther endgültig zu Grabe getragen worden.
10 Minuten vor der geplanten Zeit kamen wir in Berlin ZOB an. Sonntags gibt es, vor allem durch das LKW-Fahrverbot, einfach weniger Staus auf deutschen Autobahnen. Alle Güter gehören auf die Bahn oder auf das Schiff.
In der „Financial Times“ von heute befindet sich ein Artikel von Günther Oettinger auf Seite 9. Nach diesem Artikel, und dessen Zusammenfassung auf Seite 1 (!) der FT können wir die deutsch-französische Zusammenarbeit, und den €, wahrscheinlich vergessen.
Es war ein Fehler von Angela Merkel, daß sie den Günther damals nach Brüssel entsorgt hat in der Hoffnung, dort könne er kein Unheil mehr anstellen. Er kann. Und er hat es heute wieder bewiesen.
Schwimmkurse für Afrika
Am 18.09.2014 11:30, schrieb EKD-Newsletter:
> Tragödie im Mittelmeer ist eine „Schande für Europa“
> EKD-Kammervorsitzender fordert europäische Seenotrettung Mittelmeer
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich stimme mit der EKD überein, daß das eine Tragödie ist.
Als Lösung schlage ich jedoch vor, daß die deutsche Regierung, oder auch die EKD, Schwimmkurse in Afrika fördert. Dann ertrinken nämlich nicht so viele Flüchtlinge. Schwimmunterricht ist in Afrika überhaupt nicht üblich, und es ist logisch, daß Nichtschwimmer ertrinken.
Danke für die Nominierung, Natalie.
Hier klicken für die YouTube-Version des Videos.
Ich nominiere Philipp Fichtner, Reto Müller und Christian Britzke. Viel Spaß Euch Dreien! Ihr habt 24 Stunden Zeit.
Wenn Ihr spenden wollt, sind hier die Links
http://alsa.org/ oder
https://www.dgm.org/aktiv-werden/spenden
Ausflug nach Leipzig
Wer sagt eigentlich, daß nur Jonas Jonasson sich solche Geschichten ausdenken kann?
Gut, es fehlten noch 11 Jahre. Aber er war schon nah dran.
Bernard Jordan wollte nicht nur im Fernsehen erleben, wie seinen gefallenen Kameraden bei der D-Day-Feier gedacht wurde. Also reiste der Veteran auf eigene Faust in die Normandie.
Am Donnerstagmorgen türmte der 89-jährige Jordan, ein früherer Offizier, mit seinen Kriegsauszeichnungen unter dem Regenmantel aus seinem Altersheim in Hove im Südosten Englands. Gemeinsam mit alten Kameraden stieg er im benachbarten Brighton in einen Bus nach Frankreich, um an den Feierlichkeiten zur Alliierten-Landung 1944 in der Normandie teilzunehmen.
Der Weltkriegsveteran musste sich alleine auf die Reise machen – für die Anmeldung für eine begleitete Tour war es zu spät. Er habe sich immer wieder glücklich über die Feierlichkeiten gezeigt, erinnert sich Fähren-Mitarbeiterin Sonia Pittam, die Jordan unterwegs traf. Der Senior sei sehr wohl bei Sinnen. Über seine Erinnerungen an die Alliierten-Landung habe er aber nicht viel erzählt.
Kleinaktionäre
Mein BWL-Professor war ein Anhänger klarer Worte. „Aktionäre sind dumm und frech“, pflegte er häufig zu sagen. „Dumm, weil sie ihr Geld Unternehmen anvertrauen, und frech, weil sie als Gegenleistung auch noch eine Dividende fordern“.
Ich war zwanzig Jahre lang Eurotunnel-Aktionär. Ich war ein ganz kleiner, deutscher Einzelaktionär, der ebenso wie hunderttausende andere Aktionäre all sein Geld verloren hat. Mehrere Tausend D-Mark habe ich verloren. Zwar nicht die Ersparnisse meines Lebens, aber ein für meine damalige Situation nicht unwesentlicher Betrag. Als dann in den Jahren bis 2010 die Umschuldung von Eurotunnel stattfand, und weitere Einlagen von uns Aktionären gefordert wurden, hab ich nicht mehr mitgemacht. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Zum Ausgleich erhielt ich, streng legal, zwei Schecks im Gesamtwert von weniger als 5 britischen Pfund.
Ja, ich war dumm. Und frech. Denn ich hatte seinerzeit Eurotunnel-Aktien gekauft, und mich an zwei Kapitalerhöhungen beteiligt, in der Hoffnung, damit Gewinn zu machen. Diese Hoffnung wurde bitter enttäuscht.
Dennoch: wenn ich heute nach London fahre, was aus beruflichen Gründen häufig der Fall ist, bin ich immer noch ein klein wenig stolz. Wenn ich im Zug im Tunnel unter dem Ärmelkanal sitze, weiß ich, daß dieser Tunnel auch mit meinem Geld finanziert wurde. Und darüber freue ich mich.
Heute war ich mit Stefan und 23 Hundertjährigen auf einer Kaffeefahrt. Ich weiß jetzt alles über Diabetes- und Prostatakrebsmedikamente, Q10 und andere Nahrungsergänzungsmittel, und Inkontinenzwindeln. Danke, Stefan, für alles.